Mittwoch, 23. November 2011 / 13:09:00
UNO verurteilt Gewalt in Kairo
Kairo - Die UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hat die ägyptischen Behörden aufgefordert, den «eindeutig unverhältnismässigen Einsatz von Gewalt» gegen die Proteste auf dem Kairoer Tahrir-Platz zu beenden.
Es müsse eine «rasche, unparteiische und unabhängige Untersuchung» zu dem Vorgehen der Sicherheitskräfte geben, erklärte Pillay am Mittwoch in Genf. Die Verantwortlichen der Gewalt müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Pillay kritisierte auch willkürliche Festnahmen und nannte die Bilder von dem Tahrir-Platz «zutiefst schockierend». Sie verwies auch auf Berichte, wonach unbewaffnete Demonstranten eine Kugel in den Kopf bekommen hätten.
30 Menschen getötet
Bei den jüngsten Protesten auf dem symbolträchtigen Platz im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt sowie in anderen Städte sind offiziellen Angaben zufolge seit dem Beginn der Zusammenstösse am Samstag mehr als 30 Menschen getötet worden.
Die Proteste richten sich gegen den Obersten Militärrat, der seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak im Februar de facto die Macht ausübt.
Unter dem Druck der Proteste trat zwar bereits die schwache Übergangsregierung zurück und der Militärrat kündigte die Übergabe der Macht bis Mitte 2012 an, doch reicht den Demonstranten dies nicht. Sie fordern weiterhin den Rücktritt des mächtigen Ratsvorsitzenden Marschall Hussein Tantawi.
bert (Quelle: sda)
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