Erneut Zehntausende auf dem Tahrir-Platz

An deren Spitze könnte nach neuen Gerüchten der frühere Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed El Baradei, stehen. Unter dem Druck der seit Tagen andauernden Massenproteste führte der Militärrat im Tagesverlauf Gespräche mit mehreren politischen Gruppierungen.

Riesige Menschenmassen auf dem Tahrir-Platz

Schon Stunden vor der von 38 Oppositionsgruppen organisierten Kundgebung strömten riesige Menschenmassen auf den symbolträchtigen Tahrir-Platz. Er war zu Beginn des Jahres das Zentrum der Massenproteste gegen den im Februar gestürzten früheren ägyptischen Staatschef Husni Mubarak gewesen.

Im Zentrum der Hauptstadt wurden bei Krawallen allein am Morgen nach Angaben von Medizinern mindestens 20 Menschen verletzt. Einige seien von Gummigeschossen im Gesicht getroffen worden, hiess es.

Rücktritt der Regierung noch nicht akzeptiert

Die Regierung in Kairo hatte angesichts der Gewalt am Montag beim Militärrat ihren Rücktritt eingereicht. Dieser lehnte den Schritt jedoch ab, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf eine Quelle in der Armee berichtete. Informationsminister Osama Haikel sagte dagegen, der Rat habe in der Frage noch keine Entscheidung getroffen.

Nach Angaben aus ägyptischen Armeekreisen erwägt der Militärrat, den Friedensnobelpreisträger und ehemaligen IAEA-Chef El Baradei zum neuen Regierungschef zu ernennen. Die Personalie sei mit den Parteien diskutiert worden, sagte ein Gesprächsteilnehmer der Nachrichtenagentur afp.

Ägyptischer Militärrat will Macht offenbar Mitte 2012 abgeben

Der regierende Militärrat in Ägypten hat den Zeitpunkt der Machtübergabe an eine zivile Regierung Berichten zufolge auf den 1. Juli kommenden Jahres vorgezogenen.

Nach Angben aus Militärkreisen soll bald eine neue Übergangsregierung gebildet werden. Die Parlamentswahlen sollen wie geplant am Montag beginnen. Ferner hiess es, dass alle Festgenommenen der jüngsten Krawalle auf freien Fuss kommen sollen.

fest (Quelle: sda)

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