Freitag, 14. Oktober 2011 / 12:48:00
Occupy Wall Street räumt auf
New York - Angesichts der geplanten Räumung zur Reinigung ihres besetzten Platzes hat die Protestbewegung Occupy Wall Street in New York selbst zum Besen gegriffen. Dutzende Menschen fegten in der Nacht zum Freitag das im September errichtete Camp im Zuccotti-Park in Manhattan.
Im Internet riefen die Unterstützer der Protestbewegung dazu auf, sich am Freitagmorgen (Nachmittag MESZ) auf dem Gelände in Manhattan zu versammeln. Viele der rund 400 Demonstranten haben Widerstand gegen die für Freitag geplante Räumung des Parks angekündigt. Die Immobilienfirma Brookfield Properties will das Areal säubern und hat die Polizei um eine Räumung gebeten.
Nach der Reinigung könnten die Demonstranten zurückkehren, allerdings würden die Nutzungsbedingungen verschärft, erklärte Brookfield.
Während einige der Aktivisten bereits ihre persönliche Habe zusammenräumten, wollen sich andere nur mit Gewalt vertreiben lassen. In der Nacht auf Freitag gab es bereits Sitzblockaden und Menschenketten.
Vorwand vermutet
Die Säuberung des Areal sei lediglich ein Vorwand, um die Besetzer von dem Platz zu vertreiben, mutmassten viele im Zuccotti-Park. «Sie benutzen die Reinigungsaktion, um uns loszuwerden», sagte Justin Wedes, der im Regen auf dem Platz ausharrte. «Das ist de facto ein Räumungsbescheid.»
Die Bewegung Occupy Wall Street entstand im vergangenen Monat in New York und weitete sich inzwischen auf andere US-Städte aus. Sie richtet sich gegen die negativen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Mittelschicht und die ärmere Bevölkerung sowie gegen die Macht der Banken.
Die zumeist jungen Teilnehmer beschreiben sich als die «99 Prozent» - in Anspielung auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung, von dem sie sich hintergangen fühlen.
fkl (Quelle: sda)
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