Freitag, 14. Oktober 2011 / 10:10:00
Wurde mit Michael Jackson experimentiert?
Gestern hörte die Jury bei der Verhandlung um den Tod von Popstar Michael Jackson, dass die Behandlung seines Leibarztes Dr. Conrad Murray wie ein Experiment gewirkt habe.
Im Prozess gegen den angeklagten Leibarzt von Michael Jackson, Dr. Conrad Murray, hat gestern Dr. Nader Kamangar, ein Lungenarzt und Schlafmittel-Spezialist, seine Aussage vor Gericht gemacht. Er agiert auch als Berater der medizinischen Behörde von Kalifornien und erklärte dem Gericht, er kenne sich mit Propofol aus, da er es täglich selbst seinen Patienten verabreiche. Er bestand darauf, dass das Medikament mit extremer Vorsicht behandelt werden müsse, da es besonders «unvorhersehbar» sein könne, besonders in Kombination mit anderen Beruhigungsmitteln. Laut Dr. Kamangars Meinung hätte Murray dem Sänger ('Black and White') ohnehin «niemals» Beruhigungsmittel geben dürfen, da sein Blutdruck so tief und der Star dehydriert war.
Weiter sagte der Mediziner aus, Murrays Entscheidung, Jacksons Assistenten noch vor den Sanitätern zu informieren, wäre eine «gewissenlose Abweichung der Fürsorge» gewesen. Er befand, dass Murray «grobe Vernachlässigung» gezeigt habe, indem er dem Ärzteteam Informationen verschwieg - dass er nämlich Propofol für den Patienten verwendete.
Zu hohe Propofol-Dosis im Körper
Nach Dr. Kamangar trat Dr. Steven Shafer, ein Anästhesist, in den Zeugenstand. Dr. Shafer arbeitet seit 20 Jahren für die Firma, die Propofol herstellt. Er half dabei, Richtlinien zu entwerfen, wie dieses Medikament eingesetzt werden sollte. Es wird angenommen, dass der Mediziner den Ermittlern dabei helfen soll zu zeigen, dass Jackson eine zu hohe Dosis des Mittels im Körper hatte und sich in seinem sedierten Zustand gar nicht selbst die tödliche Dosis hätte verabreichen können. Dr. Shafer wird seine Aussage Anfang nächster Woche fortsetzen.
Michael Jackson starb im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol, sein Leibarzt Dr. Conrad Murray steht derzeit wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht, bestreitet allerdings alle Vorwürfe.
nat (Quelle: Cover Media)
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