Mittwoch, 21. September 2011 / 10:12:00
Google öffnet mobilen Geldbeutel Wallet
Das noch in den Kinderschuhen steckende Bezahlen per Handy schreitet voran. Google hat jetzt den US-weiten Startschuss für seinen Dienst namens Google Wallet gegeben.
Damit können Besitzer eines Smartphones ohne Bares oder Karte bezahlen. Die nötigen Daten werden über die im Handy eingebaute Funktechnik NFC (Near Field Communication) an ein spezielles Lesegerät an der Kasse übertragen.
Noch steht «Google Wallet» aber nur einer sehr kleinen Zahl an Menschen offen: Nutzer brauchen nicht nur das Google-Smartphone Nexus S, sondern müssen auch noch im Netz des drittgrössten US-Mobilfunkanbieters Sprint sein sowie eine Mastercard-Kreditkarte der Citibank oder eine spezielle Google Prepaid Card besitzen. Über diese Prepaid-Karte kann dann mit jeder existierenden Kreditkarte abgerechnet werden.
«Das ist erst der Anfang», schrieb der für die Bezahldienste zuständige Manager Osama Bedier im Firmenblog. «Unser Ziel ist es, dass Du alle Deine Karten für 'Google Wallet' benutzen kannst.» Mit Visa, American Express und Discover hat Google weitere grosse Kreditkarten-Anbieter ins Boot geholt. Nun fehlen noch taugliche Smartphones. «Wir rechnen damit, dass wir 'Google Wallet' in der Zukunft auf mehr Telefone bringen können», erklärte Bedier.
Vorstoss mit Signalwirkung
Der Konzern hatte das System im Mai vorgestellt und einen ersten Testlauf in New York und San Francisco gestartet. Mit «Wallet» kann das Handy nicht nur bezahlen, sondern gleichzeitig auch noch Punkte auf einer Rabattkarte gutschreiben. Nach der Wunschvorstellung von Google soll das Smartphone mittelfristig das Portemonnaie überflüssig machen.
Dem Vorstoss von Google wird Signalwirkung beigemessen. Seit Jahren wird über das Handy-Bezahlen gesprochen, aber getan hat sich nicht viel. Noch immer dominieren Bargeld oder die Bank- und Kreditkarten. Da Googles Android inzwischen das Smartphone-Betriebssystem mit dem grössten Marktanteil ist, wird dem Internetkonzern eine starke Position in dem entstehenden Markt vorhergesagt.
Thorsten Neuhetzki (Quelle: teltarif.ch)
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