Samstag, 10. September 2011 / 16:29:00
Linke protestieren gegen rechtsextremes Fest
Diepoldsau SG - Die Polizei hat am Samstagnachmittag im st. gallischen Diepoldsau mit einem Grossaufgebot Zusammenstösse zwischen einigen Rechtsextremen und Linken verhindert. Zwischen 30 und 40 Vermummte wurden festgenommen.
Anlass für den Polizeieinsatz war die Einladung der rechtsextremen «Europäischen Aktion» zu einem Europa-Fest im Kanton St. Gallen. Das linke «Bündnis gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus» mobilisierte rund 40 Personen für eine Gegenkundgebung, während die Grünen eine Mahnwache hielten.
Laut Polizeisprecher Hanspeter Krüsi sperrte die Polizei am Samstag den geplanten Treffpunkt der «Europäischen Aktion», einen Parkplatz in Diepoldsau in der Nähe des Grenzübergangs nach Vorarlberg. Es seien nur vereinzelte Rechtsextreme erschienen, sagte Krüsi der Nachrichtenagentur sda.
Vermummter Protest gegen Treffen
Dafür hielten etwa 20 Grüne aus dem St. Galler Rheintal und aus Vorarlberg beim geplanten Treffpunkt eine Mahnwache ab. Später marschierten von Diepoldsau her etwa 30 bis 40 Vermummte auf, die mit Transparenten gegen das Treffen der Rechtsextremen protestierten. Die Polizei begleitete den Marsch.
40 bis 50 Personen seien von der Polizei kontrolliert und etwa 30 Vermummte festgenommen worden, sagte Krüsi. Die Festgenommenen wurden befragt, unter anderem wegen des Vermummungsverbots. Auch 10 bis 15 Rechtsextreme wurden von der Polizei kontrolliert.
Tätlichkeiten und Schlägereien
Es sei zu einzelnen Schlägereien und Tätlichkeiten zwischen den Gruppen gekommen. Nach Angaben der Polizei gab es keine Verletzten und keine Sachbeschädigungen. Die Zwischenfälle seien eher marginal gewesen. Eine grössere Konfrontation sei erfolgreich verhindert worden.
Aus Sicht der Polizei sei man «sehr zufrieden». Die St. Galler Polizei erhielt für den Grosseinsatz in Diepoldsau Unterstützung vom Polizeikonkordat. Wieviele Polizisten im Einsatz standen, sagte Krüsi nicht.
Ob die «Europäische Aktion» ihr geplantes Europa-Fest durchgeführt hat, ist laut Polizei nicht bekannt. Er habe keine Kenntnis von irgendeinem Treffpunkt im Kanton St. Gallen, sagte Krüsi. Die Rechtsextremen könnten an einen andern Ort ausgewichen sein.
dyn (Quelle: sda)
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