Dienstag, 6. September 2011 / 13:06:30
Ansturm auf das Parlament
Bern - Soviele Männer und Frauen wie noch nie möchten neu unter der Bundeshauskuppel politisieren. Waren es vor vier Jahren 3100 Kandidierende, sind es im Herbst fast 3500. Allerdings geht erstmals der Frauenanteil markant zurück.
Insgesamt ist der Anteil kandidierender Frauen um mehr als 7 Prozent zurück gegangen. Für die Wahlen 2011 kandidieren gemäss einer Zählung der Nachrichtenagentur sda 1131 Frauen. Dies entspricht einem Prozentanteil von 32,6. Vor vier Jahren betrug der Frauenanteil 35,1 Prozent.
Erstmals in der Schweizer Geschichte seit dem Frauenwahlrecht geht damit der Frauenanteil bei den Kandidierenden derart markant zurück. Gemäss Bundesamt für Statistik stieg dieser ab 1971 kontinuierlich von 15,8 Prozent auf über 35 Prozent im Jahr 2007 - mit einer winzigen Delle 1999, als der Frauenanteil im Vergleich zu 1995 um 0,3 Prozentpunkte zurückging.
Gemäss den Zahlen, die der sda vorliegen, bewerben sich 3472 Männer und Frauen für die 200 Nationalratssitze. Die Zahlen basieren auf den bis am Dienstag bekannten Kandidaturen in den 20 Proporz- und 6 Majorzkantonen.
Genf und Grüne mit hohem Frauenanteil
Anteilsmässig am meisten Frauen kandidieren im Kanton Genf, der einen Frauenanteil von über 37 Prozent aufweist. Am wenigsten Frauen, nämlich 23,8 Prozent - kandidieren im Kanton Schaffhausen - abgesehen von den Majorz-Kantonen AI, AR, GL, NW und OW, wo nur Männer kandidieren und Uri mit einer Männer- und einer Frauenkandidatur.
Bei den grossen Parteien weisen die Grünen mit gut 48 Prozent den höchsten Frauenanteil aus, gefolgt von der SP (47 Prozent). Bei der CVP ist ein Drittel der Kandidierenden weiblich, bei der FDP ein Viertel. Die SVP hat einen Frauenanteil von 18 Prozent.
Am höchsten ist der Frauenanteil mit fast 60 Prozent bei der Tierpartei Schweiz. Am niedrigsten ist der Frauenanteil bei Parteien mit mehr als einer kandidierenden Person bei parteifrei.ch (5 Prozent) und der Piratenpartei (9 Prozent).
dyn (Quelle: sda)
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