Donnerstag, 1. September 2011 / 12:36:00
Drogenboss aus Jamaika bekennt sich schuldig
New York - Der von seinen Anhängern als Robin Hood gefeierte jamaikanische Drogenboss Christopher «Dudus» Coke hat sich in den USA für schuldig bekannt. Der 42-Jährige habe unter anderem gestanden, Rauschgift aus der Karibik in die USA geschmuggelt zu haben, teilte der New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara am Mittwoch mit.
«Ich bekenne mich schuldig, weil ich es bin», sagte er nach Angaben der Zeitung «New York Times» zu Richter Robert P. Patterson. Cokes gestand demnach, nachdem ihn die Anklage in New York mit einer Reihe von Zeugen konfrontiert hatte, die gegen ihn auszusagen bereit waren.
Coke drohen nun eine Haftstrafe von bis 23 Jahren sowie eine Geldstrafe von 250'000 Dollar. Noch im Juni vergangenen Jahres hatte er auf nicht schuldig plädiert. Das Urteil wird nun für den 8. Dezember erwartet.
Die USA halten Coke für einen der weltweit gefährlichsten Drogenbarone, seine Anhänger dagegen sehen in ihm einen Helden, da er ihnen Jobs verschaffte und auf seine Art für Sicherheit in den Slums von Kingston sorgte.
New York mit Drogen beliefert
Er soll seit 1990 einen international agierenden Drogenring angeführt haben, der laut US-Ermittlern Marihuana und Crack vor allem in den Grossraum New York lieferte. Bandenkriege, in denen Cokes «Shower Posse» verwickelt waren, sollen tausende Menschenleben gefordert haben.
Die Fahndung nach dem Drogenboss im Mai vergangenen Jahres stürzte die jamaikanische Hauptstadt tagelang ins Chaos: Bei Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern Cokes kamen 73 Zivilisten ums Leben, die Regierung verhängte den Ausnahmezustand.
Staatsanwalt Bharara feierte Cokes Schuldeingeständnis als Erfolg. Fast zwei Jahrzehnte lang habe er an der Spitze einer Bande gestanden, die mit Hilfe von «Angst, Gewalt und Einschüchterung» ungestraft Drogen und Waffen zwischen Jamaika und den USA verschoben habe, erklärte er.
bg (Quelle: sda)
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