Montag, 29. August 2011 / 11:27:00
Gerüchte setzen Energiesparlampe zu
Berlin - Ab dem 1. September 2011 dürfen keine 60-Watt-Glühlampen mehr auf den Markt gebracht werden.
«Energiesparlampen sind die umweltfreundlichere und sparsamere Variante: Wer seinen Haushalt jetzt neu ausstattet, spart jährlich 100 Euro und 450 Kilowattstunden Strom ein», sagt Stéphanie Zangl vom Öko-Institut. Dennoch nehme ein Teil der Bevölkerung die Energiesparlampe ungern an. Abgeschreckt werden viele vom wesentlich höheren Preis im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne.
Viele Stammtischmeinungen
Für Verunsicherung sorgt zudem das Gerücht, dass die Energiesparbirne umweltschädlich sei. Denn in Energiesparlampen ist giftiges Quecksilber enthalten. «Wenn einmal so eine Stammtischmeinung vorherrscht, ist es schwer den Leuten klarzumachen, dass der Anteil des Quecksilbers vergleichsweise gering ist», sagt Zangl. Durch den reduzierten Stromverbrauch gewinnt die Energiesparlampe aber in der ökologischen und ökonomischen Kosten-Nutzen-Rechnung.
«Die Bilanz ist immer noch positiv für die Energiesparlampen», bestätigt Zangl. Die Entsorgung der quecksilberhaltigen Birnen ist ein weiteres Argument der Kritiker gegen die Energiesparlampe: Ein Rentner der im ländlichen Raum lebt, könne etwa nicht kilometerweit zu einer Entsorgungsstelle fahren - das wäre letztlich auch nicht vorteilhaft für die Umwelt.
Selbst bei Bruch keine Lebensgefahr
Die Birnen müssen mit Vorsicht entsorgt werden, rät auch das Öko-Institut. «Eine Handelskette hat schon angefangen, Sammelbehälter aufzustellen», sagt die Expertin gegenüber pressetext. Energiesparlampen enthalten maximal fünf Milligram Quecksilber. Beim normalen Betrieb wird das Quecksilber nicht freigesetzt. Nach aussen kann es nur gelangen, wenn eine Energiesparlampe kaputt geht, was sehr selten passiert.
Selbst im seltenen Fall eines Bruches besteht keine akute Gesundheitsgefahr. Ausgiebiges Lüften, das rasche Auffegen der Lampenreste und Verschliessen in einem Glas mit Schraubverschluss reduziert die Quecksilberbelastung schnell, heisst es aus dem Öko-Institut. Der Expertin nach sollte der Handel den Kunden beratend zur Seite stehen. So könnten Gerüchte um die Energiesparbirne im Zaum gehalten werden.
bg (Quelle: pte)
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