Samstag, 20. August 2011 / 14:52:52
Papst Benedikt bekräftigt am Weltjugendtag in Madrid das Zölibat
Madrid - Papst Benedikt XVI. hat bekräftigt, wie wichtig ihm unverheiratete Priester in der katholischen Kirche sind. Gott zu dienen inspiriere zu der Entscheidung, das Zölibat zu leben, sagte Benedikt jungen Seminaristen in einer Messe am Samstag auf dem Weltjugendtag in Madrid.
Es gehe auch um «die Abkehr von den irdischen Gütern, die Anspruchslosigkeit und den aufrichtigen, ungeheuchelten Gehorsam», fügte Benedikt an. Katholische Reformkräfte fordern vom Papst schon seit langem, das Zölibat (Ehelosigkeit) für Priester zu lockern.
«Dabei macht euch von allen menschlichen Wünschen frei», ermahnte der Papst in seiner Predigt in der Almudena-Kathedrale die angehenden Priester. «Bereitet euch darauf vor, Apostel mit Christus und wie Christus zu sein, um Weggefährten und Diener der Menschen zu sein.»
Vor dem Gottesdienst hatte das Kirchenoberhaupt im Madrider Retiro-Park vier Jugendlichen die Beichte abgenommen. Auf Benedikts Programm standen am vorletzten Tag des Glaubensfestes auch der Besuch eines Zentrums für Menschen mit Behinderungen und am Abend die Teilnahme an einer Gebetswache mit jungen Katholiken am Flughafen Cuatro Vientos.
Kreuzwegandacht
Am Freitagabend hatte der Papst zusammen mit Hunderttausenden Menschen einer Kreuzwegandacht im Herzen von Madrid beigewohnt. Der katholische Weltjugendtag endet am Sonntag mit einer Heiligen Messe auf dem Flughafen Cuatro Vientos. Mehr als eine Million Menschen werden zu diesem abschliessenden Höhepunkt des Treffens erwartet.
Papstgegner und Teilnehmer des Weltjugendtages feierten nach einer Serie von Zusammenstössen Versöhnung. Etwa 100 Anhänger der spanischen Protestbewegung der «Empörten» kamen in der Nacht zum Samstag spontan mit jungen Katholiken zu einer friedlichen Diskussionsrunde zusammen.
Bei der Debatte auf dem Platz Puerta del Sol unter dem Slogan «kollektive Umarmung» bezeichneten nach Angaben des staatlichen spanischen Rundfunks RNE beide Seiten die Zwischenfälle der vergangenen Tage als «bedauerlich».
In den vorangegangenen Nächten hatten Papstgegner und Pilger sich am Rande des Papstbesuchs wiederholt Rangeleien geliefert und beschimpft. Die Polizei musste eingreifen, um schlimmere Auseinandersetzungen zu verhindern.
asu (Quelle: sda)
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