Freitag, 29. Juli 2011 / 23:56:00
Vier Kosovo-Albaner verurteilt
Pristina - Ein EU-Gericht hat im Kosovo vier frühere Kämpfer der Kosovarischen Befreiungsarmee UCK wegen Kriegsverbrechen im Kosovo-Krieg 1998/1999 zu bis zu 15 Jahren Haft verurteilt. Es befand die vier Männer der Folterung von Zivilisten für schuldig.
Dies gab die Menschenrechtsorganisation Humanitarian Law Centre (HLC) unter Berufung auf das Gericht am Freitag bekannt. Einer der Verurteilten habe als Kommandeur der UCK-Militärpolizei während des Kriegs mit Serbien gemeinsam mit den anderen Angeklagten in zwei UCK-Lagern in Albanien Zivilisten gefoltert.
Die Lager in Kukes und Cahan hätten eigentlich der Logistik, der Versorgung und der Ausbildung der UCK gedient, hiess es weiter. Doch die vier Angeklagten hätten sie benutzt, um nicht am Krieg beteiligte Menschen zu foltern, urteilte das Gericht nach HLC-Angaben.
Nach der Unabhängigkeit des Kosovo im Februar 2008 gründete die Europäische Union die Eulex-Mission mit dem Ziel, den jungen Staat bei der Durchsetzung des Rechtsstaats zu unterstützen und seine Polizei-, Zoll- und Justizbehörden zu überwachen.
Eulex hat zudem das Recht, Gerichtsverfahren an sich zu ziehen, die für die kosovarische Polizei und Justiz zu sensibel sind.
bg (Quelle: sda)
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