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Stefan Brönnimann ist Professor für Klimatologie am Oeschger Zentrum für Klimaforschung und am Geographischen Institut der Universität Bern.

Zeichnung vom Moorbrand von Fritz Stoltenberg, 1893

Trockenheit 2011, Wasserstand am Bodensee

 
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Donnerstag, 30. Juni 2011 / 10:17:00

(Wieder) ein Frühling für die Geschichtsbücher

Es ist noch gar nicht lange her: Im Frühling 2007 brach das sehr warme Wetter alle Rekorde. Es war in der Schweiz der wärmste Frühling mindestens seit dem Beginn der offiziellen Messungen im Jahre 1864. Rekonstruktionen legen nahe, dass es sogar der wärmste Frühling seit 500 Jahren war.

Frühling 2011 schlägt alle Rekorde

Nun, das ist alles Schnee von gestern: Der Frühling 2011 war in der Schweiz, aber auch in Deutschland und Frankreich noch wärmer als derjenige im 2007, und in einigen Regionen (etwa in Bern) auch der sonnenreichste seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch wenn wir uns über des schöne Wetter wohl in erster Linie freuten, weil die Heizperiode schneller zu Ende war und die Badesaison früher startete als in anderen Jahren, so hatte der heisse und trockene Frühling auch zahlreiche negative Folgen für Umwelt und Gesundheit. Hitze und Dürre verminderten das Pflanzenwachstum und werden voraussichtlich zu markanten Einbussen in der Landwirtschaft führen, zumindest dort, wo nicht bewässert wurde. Extrem niedrige Wasserstände in vielen Flüssen und Seen (siehe Foto oben) und lokale Waldbrände waren weitere Folgen. Auch die bodennahe Ozonbelastung war flächendeckend hoch, an gewissen Stationen wurde der Grenzwert der Luftreinhalteverordnung fast täglich überschritten.

Ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit?

Wenn man als historischer Klimatologe derartige Ereignisse erlebt, sind Analogien aus der Vergangenheit oft schnell zur Hand - in der Tradition von Chronisten führen wir dann an, dass auch der Frühling des Jahres soundso aussergewöhnlich war. Im jetzigen Fall könnte ich einwenden, dass auch 1862 ein warmer Frühling war oder 1843 ein trockener. Dass die Dürren im Frühling 1893 in Mitteleuropa ebenfalls starke Folgen hatten - im Bild oben ein Moorbrand (siehe Bild oben). Dass die Frühlinge der Jahre 1945 bis 1948 allesamt warm und manche auch sehr trocken waren, ebenso 1976. Doch diesen Einwand kann ich nur halbherzig machen: Denn im Vergleich zu 2007 und 2011 waren diese Ereignisse nur Fussnoten: In Zürich war der Frühling 2011 nicht nur wärmer als der Frühling 2007, sondern auch ein ganzes Grad wärmer als die Nummer 3 der Messreihe seit 1864 - der Frühling 2009.

Aus früheren Ereignissen lernen

Sind wir Chronisten deshalb überflüssig geworden? Nein, wir können von den vergangenen Klimaverhältnissen immer noch lernen. Zum Beispiel, ob trockene Frühlinge periodenweise gehäuft auftreten; ozeanische Einflüsse könnten hier eine Rolle spielen, was wiederum für langfristige Vorhersagen interessant ist. Oder ob die Trockenheit bereits im Winter hätte vorausgesagt werden können. Und ob sich aus diesem Frühling jetzt Konsequenzen für das Wetter im Sommer ergeben; die im April bereits ausgetrockneten Böden könnten regional die Zirkulation und Niederschlagsbildung beeinflusst haben. Umgekehrt könnte die Hitze im Mai die grossräumige Zirkulation verändert und zu verstärktem Ansaugen von feuchter Atlantikluft geführt haben - oft wird dabei etwas ungenau vom «europäischen Monsun» gesprochen. Doch wie verlässlich sind solche Aussagen? Im Bereich der saisonalen bis dekadischen Vorhersagen sind weitere Fortschritte nötig. Dazu gehört auch die fortgeführte Analyse vergangener Ereignisse.

kbe (Quelle: ETH-Zukunftsblog)

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