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Montag, 27. Juni 2011 / 14:27:00

Strudel des Horrors

«Kaufen Sie jetzt, bezahlen sie erst 2013!» Na wenn das keine Ansage ist. Solche Angebote sind erst in den letzten Jahren bei uns aufgetaucht doch in den USA sind sie schon seit Jahrzehnten eine permanente Realität.

«Buy now! no money down, pay in a year!» sind Sätze, die US-Konsumenten seit Jahrzehnten um die Ohren gehauen werden. Ein anderer Grundsatz hingegen wird in diesem Zusammenhang gerne verschwiegen: «There's no such thing as a free lunch.»

Dass die auf Kredit und Schulden basierende Wirtschaft ein - gelinde gesagt - problematisches Konstrukt ist, wissen wir spätestens seit 2008. Doch Kredite und Schulden werden immer noch als notwendig und unabdingbar für die Wirtschaft bezeichnet. Und dies sind sie zum Teil auch.

Wenn eine Firma für ein neues Produkt, das schnell auf den Markt gebracht werden muss, seinen Maschinenpark erneuern muss, kann ein Kredit die einzige Möglichkeit sein, die Gewinne dieser Entwicklung auch zu ernten. Doch diesen Schulden stehen Werte und Erträge gegenüber, welche es erlauben diese möglichst schnell zu tilgen.

Auch Hypotheken sind in einem gesunden Immobilien-Markt ein durchaus vernünftiges Mittel, ein Haus zu finanzieren, gesetzt, der Eigenfinanzierungsgrad stimmt und die Immobilie ist realistisch bewertet.

Doch an irgend einem Punkt wurden Kredite in reine Konsumdopingmittel verwandelt. Ein Grund für die relativ gesunde Lage, in der sich die Schweiz noch befindet, ist das Konsumkreditgesetz, dass solche Exzesse wie in den USA oder England üblich, verhindert hat.

Geschuldetes Geld ist unterdessen eine Art schwarzes Loch der Weltwirtschaft geworden, denn irgendwann wurde es auf einmal üblich, dass Private und Staaten nur noch auf der roten Seite der Bilanz lebten und niemand was dabei fand. Als dazu noch die Zinsen tief waren und Geld en masse auf den Markt gepumpt wurde, fielen die Hemmungen scheinbar völlig.

Um eine Entsprechung aus der Natur zu nehmen, ist ein Kredit wie die Energie, die bei leerem Magen aufgewendet werden kann, um Nahrung zu erjagen. Ein Misserfolg macht es schwieriger, die Energie wieder herein zu holen, aber meist reicht diese noch für einen zweiten oder dritten Versuch, der hoffentlich Erfolg haben wird. Schlimmer wäre es natürlich, wenn gar nicht erst versucht wird, Beute zu holen, sondern nur faul rum gelegen wird (Konsumkredite, Kredite um andere Schulden zu decken). Wenn hier der richtige Moment verpasst wird, doch noch auf die Jagd zu gehen und den Magen wieder zu füllen, steht am Schluss der Konkurs im Sinne eines ökonomischen Hungertodes, denn die Zinsen fressen an der Substanz und machen es immer schwieriger, sich Beute zu schnappen, selbst wenn man dann noch wollte.

Ob es nun Staaten, Unternehmen oder Private sind, die sich hemmungslos verschulden, ist eigentlich Wurst: Sobald die Kosten der Schulden die Einnahmen entscheidend Schmälern, ja sogar zu einem der grössten Kostenpunkte mutieren, ist fast nichts mehr zu retten. Der Strudel des Horrors, in dem sich Griechenland momentan befindet und in welchen auch Portugal, Spanien, Italien, Belgien, womöglich sogar die USA zu fallen drohen, hat eben dort auch auch schon viele Firmen und Privatleute erfasst, und droht nun, ganze Staaten zu zermalmen.

Sollte die derzeitige Krise überwunden werden, müsste dringend eine weltweite Entschuldung in Angriff genommen, und die Akzeptanz von Schulden als normales Mittel zur Finanzierung des Banalen und Alltäglichen bekämpft werden. Ob mit Schulden finanzierter Konsumkredit oder Budgetdefizit zu wirtschaftlich guten Zeiten: Beides kann am Ende nur in einem Desaster enden.

Dass dabei bei Privaten wie bei Staaten und manchen Firmen, vielfach Eitelkeit und Prestigesucht in den Abgrund führen, macht die Sache nicht unbedingt besser, gibt ihr aber eine lächerliche Note.

Doch wie gesagt: Genau so wenig wie die Natur einem faulen Löwen was schenken würde, kann die Wirtschaft am Ende Geld ohne Gegenleistung schenken. Schulden sind ein Vakuum, das gefüllt werden muss, irgendwann, wenn die Implosion verhindert werden soll.

Doch schon jetzt können wir uns sicher sein, dass eine solche Entschuldungsaktion von vielen Seiten auf Härteste bekämpft würde: Welche Politiker, welche Lobbygruppe, welche Subventionsempfänger, welche Steuerzahler und welche Parteien verzichten schon gerne auf ihre Pfründe - ob sie nun bezahlbar sind oder nicht, Krise hin oder her?

Verschulden Sie sich jetzt! Sie können später immer noch mit Ihrer Existenz oder (wenn sie Politiker sind) mit der ihres Landes bezahlen!

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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