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Freitag, 10. Juni 2011 / 13:51:00

Jahre der Entscheidung

Momentan wird sehr viel von einer neuen Energie-Zukunft gesprochen, von einer wahren Energie-Wende . Verursacht wurde diese durch ein Erdbeben, einen Tsunami und mangelhaft gesicherte Notstromaggregate in Japan.

Die Geschichte kennen wir alle bis zum Abwinken. Und jeder und jede hat seine eigene Version mit den eigenen Folgerungen daraus. Wobei die Heftigkeit der Reaktion zum Teil invers proportional zur Entfernung zu Fukushima ist, wobei dies nichts über die Richtigkeit oder Falschheit der Reaktion aussagt. Der Blick auf die Details versperrt vielfach die Sicht auf das Ganze und so mancher sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht und sieht das Problem beim einzelnen Baum.

Ähnliches kann für die sehr lokal gehaltene Diskussion zur Energie-Zukunft gesagt werden. Dabei kommt nicht selten das St. Florians-Prinzip zum Tragen, ganz nach dem Motto: Wir vertreiben hier Energie-Intensive Industrien und importieren diese Güter dann von weit weg. Oder wir geben die Kraftwerke hier auf und kaufen den Strom von jenseits der Grenze. Mit der Möglichkeit, dass irgendwo, am Rande Europas, Atommeiler aufgestellt werden, welche allfällige Lücken stopfen und eine nachhaltige, im Moment teurere Stromerzeuger konkurrenzieren werden. Dabei wäre es uns weder rechtlich noch praktisch möglich, solche Energie zu «verbannen».

Wir werden - mit ein wenig Glück - in keine Energie-Lücke fallen. Aber das entstehende Loch wird kaum so gefüllt werden, wie es die meisten erträumen. Vor allem nicht, wenn scheinbar kaum jemand dafür zahlen will, wie ich hier früher ausgeführt habe (das Gegenargument, dass praktisch niemand von den Alternativen wisse, gilt zumindest am Wohnort des Autors nicht, wo in jeder Stromrechnung ein Angebot für verschiedene erneuerbare Strompakete steckt).

Was liesse sich also machen, so dass sowohl der Energie-Wende als auch uns gedient wäre? Sicher steht zuvorderst eine Steigerung der Effizienz. Die Beleuchtung in Geschäftshäusern könnte sich zum Beispiel nach der Anwesenheit von Personen im Raum richten, ganz automatisch. Alle neuen Geräte, die angeboten werden, müssten der höchsten Energie-Effizienz entsprechen, die Umstellung der Beleuchtung generell ist auch angesagt.

Aus einer höheren Effizienz in Haushalten und bei Geräten und in der Industrie könnten so vielleicht eines bis zwei AKW's eingespart werden: Beachtlich, aber bei weitem nicht ausreichend. Also woher der Rest?

Dazu gibt es verschiedene Antworten: Wir können versuchen, den Rest hier zu einem gewissen Mehrpreis zu produzieren, wobei an manchen Orten durch Goethermie leichte Erdbeben entstünden, an anderen Orten durch Windfarmen ein verändertes Landschaftsbild oder höhere Staumauern. Zudem müsste ein neues, mit Puffern und intelligenter Gerätesteuerung ausgestattetes Stromnetz gebaut werden. Auch als Puffer könnten Solar- und Windkraftwerke aus CO2 und Wasser Methan erzeugen, dass bei Flauten in thermischen Kraftwerken verbrannt werden könnte (nur lohnend, weil dies sonst Überschuss-Energie wäre.) Da diese Massnahmen viel homogener in der Schweiz verteilt würden, würde auch die Energie-Produktion demokratischer verteilt und jeder sähe, was sein Lebensstil erfordert.

Oder wir lagern, wenn uns das zu viel ist, unser Energie-Produktion aus, bauen in Nordafrika oder Südamerika Kraftwerk-Parks (Ob Solar- Wind- oder gar Atom sei dahin gestellte) und werden so zu internationalen Strom-Versorgern, während wir uns an der bei uns erhaltenen Landschaft erfreuen und hoffen, dass diese Länder keine Umstürze erleben.

Oder wir werden die Energie einfach aufkaufen und darauf hoffen, dass die im Herzen Europas vollzogene Energie-Wende den Markt so vergrössert, dass neue Anbieter genügend Energie anbieten und wir den Preis und die Unsicherheiten einer solchen Abhängigkeit auch zu bezahlen gewillt sind. Selbst gegen die Konkurrenz eines Energie-hungrigen Chinas.

Natürlich lassen sich die Szenarien auch mischen, doch eines ist klar: Die Schweiz nach einem Ausstieg wird anders aussehen wie jetzt. Wie, das wird sich schon lange vor der Abschaltung von Mühleberg bereits in den nächsten Jahren der Entscheidung weisen. Aber man soll sich bloss nicht der Illusion hingeben, dass dieser Weg komfortabel oder einfach sein wird. Denn jetzt müssen wir die Fragen mit beantworten, die wir bis anhin der Energie-Industrie überlassen haben und die erst durch den Schock von Fukushima wieder in unser Hirn gestossen worden sind.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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