Freitag, 3. Juni 2011 / 17:33:00
Jeder vierte US-Teenager ist arbeitslos
Washington/Zürich - Die Arbeitslosigkeit in den USA steigt wieder. Vorallem die Jugendlichen sind davon betroffen. Zudem gibt es einen weiteren Nackenschlag: Die Ratingagentur Moody's droht, die Bonität der USA in Frage zu stellen, falls Washington seine Staatsfinanzen nicht bald in Ordnung bringt.
Entgegen allen Erwartungen ist die Arbeitslosigkeit im Mai erstmals seit Monaten wieder angestiegen. Zudem wurden wesentlich weniger neue Jobs geschaffen als zuvor.
Die Arbeitslosenquote stieg im Mai auf 9,1 Prozent - der höchste Wert in diesem Jahr. Im Vormonat hatte sie bei 9,0 Prozent gelegen. Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, wurden im Mai lediglich 54'000 neue Jobs geschaffen - der geringste Zuwachs seit acht Monaten. Noch im April waren es revidierte 232'000 neue Stellen ausserhalb der Landwirtschaft gewesen.
Die neuen Zahlen wurden von Experten überwiegend als enttäuschend gewertet. Noch bis März war die Arbeitslosigkeit vier Monate lang hintereinander gesunken, wenn auch nur leicht. Insgesamt seien 13,9 Millionen Amerikaner ohne Arbeit, hiess es. Am höchsten Lag die Arbeitslosenquote bei Teenagern (24,2 Prozent). Präsident Barack Obama hat den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit seit Amtsantritt zur wichtigsten Aufgabe erklärt.
USA droht Zahlungsunfähigkeit
Erst Stunden zuvor gab es einen anderen Warnschuss: Nach der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) droht nun auch Moody's mit einer möglichen Überprüfung oder gar Herabstufung der US-Bonität - falls es in den nächsten Wochen keine Fortschritte bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze geben sollte. Obama gerät unter immer stärkeren Druck.
Die Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar läuft Anfang August aus. Bisher haben sich Regierung und Opposition noch nicht auf eine Erhöhung einigen können. Sollte es keinen Durchbruch geben, droht den USA Zahlungsunfähigkeit - mit unabsehbaren Risiken.
Ein schlechteres Rating kann zu erheblich höheren Zinsen für US-Staatsanleihen führen. Dies könnte das ohnehin zaghafte Wirtschaftswachstum abwürgen und die Gefahr einer neuen Rezession heraufbeschwören.
dyn (Quelle: sda)
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