Freitag, 20. Mai 2011 / 14:27:00
Terminator Schwarzenegger: «Ich komme wieder»
Die seltsamste Karriere in der Geschichte der österreichisch-amerikanischen Beziehungen nahm diese Woche eine weitere unerwartete Wendung, als der ehemalige Bodybuilder, Kino-Cyborg und populistische Politiker Arnold Schwarzenegger gestand, ein Kind mit einer Haushälterin zu haben.
Diese Enthüllung bedeutete das Ehe-Aus nach 25 Jahren und katapultierte Schwarzenegger wieder in die Schlagzeilen, nur wenige Monate nach seinem Abgang als schillernder und umstrittener Gouverneur Kaliforniens.
«Nach meinem Rückzug aus dem Amt des Gouverneurs habe ich meiner Frau von dem Vorfall erzählt, der sich vor über zehn Jahren ereignet hat», sagte Schwarzenegger einer Zeitung. «Es gibt keine Entschuldigung und ich trage die volle Verantwortung für den Schmerz, den ich verursacht habe.»
Immer stark im Fokus der Öffentlichkeit
Schwarzenegger führt seit Langem ein Leben, das sich stark im Fokus der Öffentlichkeit abspielt. Berühmt wurde er vor vier Jahrzehnten als Muskelmann, der seinen Bekanntheitsgrad als Schauspieler in Actionfilmen noch weiter steigern konnte. Danach war er zwei Amtsperioden lang Gouverneur des bevölkerungsreichsten Bundesstaates der USA, der als politisch relativ unabhängig eingestellt galt und sich gegen die hohe Steuerlast aussprach. Und doch gelang es ihm jahrelang, seinen Sohn geheim zu halten.
Er und seine Frau, die ehemalige Fernsehjournalistin Maria Shriver, erklärten überraschend, dass sie sich Anfang des Monats getrennt hätten, kurz bevor die Medien letztlich doch die ganze Geschichte ans Licht brachten. Die Haushälterin und Shriver sollen zur gleichen Zeit schwanger gewesen sein. Der jüngste Sohn der vier Kinder von Schwarzenegger und Shriver ist 13, der Sohn der Haushälterin angeblich 14.
Keine Anzeichen für sexuelle Nötigung
Anders als im Falle des IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn, dem die versuchte Vergewaltigung eines Zimmermädchens vorgeworfen wird, gibt es keine Anzeichen für sexuelle Nötigung. Doch bereits in der Vergangenheit wurde Schwarzenegger unangemessenes Verhalten zur Last gelegt. Kurz vor der Gouverneurswahl 2003 berichtete die Los Angeles Times, dass ihn 16 Frauen beschuldigten, sie sexuell belästigt zu haben. Er entschuldigte sich dafür, «sich manchmal schlecht zu benehmen», gab jedoch auch an, dass viele der Anschuldigungen nicht wahr seien, «da dies nicht meinem Verhalten entspricht».
Schwarzeneggers Verhalten hatte damals keine negativen Auswirkungen auf seine politische Karriere, wahrscheinlich ist es heute das Gleiche. Die Wähler Kaliforniens haben sich bereits vorher gegen ihn gewendet, enttäuscht darüber, dass er die anhaltenden Haushalts- und Wirtschaftsprobleme des Bundesstaates nicht lösen konnte.
Auf der Leinwand ist Schwarzeneggers berühmtester Satz wahrscheinlich sein Versprechen in Terminator «Ich komme wieder». Da ihm auf so komplett unterschiedlichen Feldern eine Karriere geglückt ist, kann man das sogar diesmal nicht komplett ausschliessen.
Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.
Kolumne von Jonathan Mann (Quelle: CNN-News)
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