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Nicolas Gruber ist Professor für Umweltphysik an der ETH Zürich.

 
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Donnerstag, 19. Mai 2011 / 07:30:00

Heisshunger auf Energie

«Mehrere zehntausend Tonnen hochradioaktives Wasser ins Meer gelangt» - «Folgen für Mensch und Umwelt noch ungewiss» - so lauteten die Schlagzeilen vor zwei Monaten nach dem folgenschweren Tsunami in Japan, der zur Umweltkatastrophe in Fukushima führte.

Auch zwei Monate nach dem GAU ist die Situation beim Kraftwerk Fukushima-Daiichi noch nicht vollständig unter Kontrolle, und gerade letzte Woche wurde publik, dass wieder radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gelangt sei.

Erinnern wir uns - vor etwas mehr als einem Jahr lauteten die Schlagzeilen im Grunde sehr ähnlich - «8000 Kubikmeter Erdöl gelangen jeden Tag in den Golf von Mexiko» «Folgen für die Umwelt, Fischerei und Menschen noch ungewiss». Nach der Explosion auf der Plattform «Deep Water Horizon» und deren Untergang versagte der «blowout preventer» auf dem Meeresgrund, worauf in den folgenden drei Monaten fast eine Million Kubikmeter Erdöl und Erdgas aus dem frisch angebohrten Ölfeld unkontrolliert in den Golf von Mexiko floss. Dies führte zur bisher grössten Ölkatastrophe in der Geschichte der Ölindustrie (gemessen an der Menge des ausgeflossenen Öls und nicht an der Grösse der Folgen für Mensch und Umwelt.)

Risiken nehmen immer mehr zu

Blickt man hinter die Schlagzeilen, dann wird es klar, dass diese beiden Katastrophen Ausdruck der gleichen treibenden Kraft sind: unser Heisshunger auf Energie. Mit Wachstumsraten des globalen Energiebedarfes von etwa 2 Prozent pro Jahr über die letzten zwanzig Jahre und der mehrheitlich schon erfolgten Ausschöpfung der einfach und billig zugänglichen Energiereserven, sehen wir uns gezwungen, immer grössere Risiken einzugehen, um unseren Energiebedarf zu decken.

Sei es durch Ausweitung der Förderung von Öl und Gas immer tiefer in den Offshorebereich, oder durch den geplanten Bau von mehreren Dutzend neuen Atomkraftwerken, die Menschheit baut für sich und die Umwelt ein immer grösseres Risikopotential für verheerende Unfälle auf. Und jede weitere Tonne von CO₂, die wir als Folge unseres Heisshungers auf Energie in die Atmosphäre freisetzen, erhöht die Risiken, die mit dem Klimawandel verbunden sind. Demzufolge ist der Ansatz, Atomkraftwerke stillzulegen, und dafür fossil betriebene Kraftwerke zu bauen, eine reine Verlagerung der Risiken, und keine Vermeidung.

Energieeffizienz muss steigen

Die Verbesserung der Sicherheitssysteme der verschiedenen Technologien ist ein Muss, aber im Grunde müssen wir das Problem an der Wurzel packen, das heisst beim Energiebedarf selber. Kernpunkt jeder Strategie muss sein, die Energieeffizienz massiv zu erhöhen, sodass wir insgesamt mit einem deutlich geringeren Energieinput unseren Aktivitäten nachgehen können. Diese Erkenntnis ist wahrlich nicht neu und wird im Rahmen der Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft schon seit fast zwei Jahrzehnten verfolgt.

Die Katastrophen von Fukushima und Deep Water Horizon haben uns nur wieder aufgezeigt, wie gross die Risiken der Energieproduktion in Wirklichkeit sind, und wie dringend notwendig es ist, unseren Energiehunger zu drosseln.

Prof. Nicolas Gruber (Quelle: ETH-Zukunftsblog)

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