Freitag, 11. März 2011 / 08:16:00
Weltrekord mit Glasfaser
Neuer Weltrekord in Sachen Datenübertragung per Glasfaser: Mitarbeitern des Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts ist es in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kopenhagen, Dänemark, weltweit erstmals gelungen, eine serielle Datenrate von 10,2 Terabit pro Sekunde zu erzeugen und über eine Glasfaserstrecke von 29 Kilometer Länge zu übertragen.
Der Rekord wurde durch eine schnellere und umfassendere Modulation des Lichtsignals möglich, das in der Glasfaser auf einem einzelnen optischen Träger (Wellenlänge) transportiert wird. Ihren Rekord stellen die Wissenschaftler des Fraunhofer HHI heute auf der Optical Fiber Communications Conference (OFC 2011) in Los Angeles der Öffentlichkeit vor.
Laut der Mitteilung des Instituts beruht der Rekord auf zwei Neuerungen. Zum einen wird die Pulswiederholrate bei der Datenübertragung erhöht, indem die Lichtblitze, die die Daten in der Glasfaser übertragen, sehr viel schneller und mit geringer Pause an- und ausgeschaltet werden. Die Forscher schicken dazu alle 800 Femtosekunden einen Lichtblitz mit nur 300 Femtosekunden Impulsdauer über die Glasfaser. Das entspricht einer Pulswiederholrate von 1,28 THz und ist 32 Mal häufiger als in kommerziellen 40 GBit/s Übertragungssystemen. Damit lassen sich Daten zeitlich sehr eng hintereinander schachteln. Zum anderen erhöhen die Forscher die Anzahl der pro Lichtblitz übertragenen Informationen, indem sie neben der Amplitude auch die optische Phase der elektromagnetischen Lichtwelle modulieren. Mit der erstmalig auf eine derart schnelle Folge von Lichtimpulsen angewandten 16-QAM-Modulation werden pro Lichtblitz 4 Bit kodiert, wodurch verglichen mit kommerziellen Systemen zusätzlich viermal mehr Informationen übertragen werden können.
Steigender Datenverkehr erfordert Kapazitätsausbau
Im heutigen Informations- und Kommunikationszeitalter bilden optische Glasfasernetze die Grundlage für moderne Daten- und Nachrichtenübertragungssysteme mit hoher Kapazität. Trotz wirtschaftlicher Krisen steigt der Datenverkehr laut Heinrich-Hertz-Institut in den Telekommunikationsnetzen derzeit jährlich um mehr als 50 Prozent. Ein entsprechender Kapazitätsausbau der Glasfasernetze und damit verbunden eine bessere Nutzung der Glasfaserstrecken ist zukünftig dringend erforderlich, um moderne Dienste und hochauflösende Videoübertragungen zu ermöglichen. Die im Rekordexperiment genutzte Technologie wurde am Fraunhofer HHI mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programmes «Optische Technologien» (13N9356) entwickelt.
Marie-Anne Winter (Quelle: teltarif.ch)
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