Mittwoch, 2. März 2011 / 15:46:00
Hedge Fonds stellen Grossbanken in den Schatten
London - Lange als Heuschrecken verschrien und in der Finanzkrise bereits totgesagt, verdienen Hedge Fonds wieder prächtig und stellen selbst etablierte Grossbanken in den Schatten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Beratungsfirma LCH Investments. Demnach scheffeln die zehn grössten Hedge Fonds nur drei Jahre nach dem Fast-Kollaps des US-Finanzsystems bereits mehr Geld als sechs Grossbanken zusammen.
Die Bilanz der Finanzjongleure kann sich trotz Image-Problemen sehen lassen. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2010 summierten sich die Gewinne auf 28 Mrd. Dollar. Damit rangiert die Hedge-Fonds-Industrie über dem gemeinsamen Gewinn von Goldman Sachs, JPMorgan, Citigroup, Morgan Stanley, Barclays sowie HSBC. Die aktuellen Ergebnisse sind auch mit Blick auf die Grössenunterschiede zwischen Hedge Fonds und den Finanzinstituten beachtlich.
Denn während die grössten Fonds nur über einige hundert Angestellte verfügen, kommen die sechs Banken zusammen auf rund eine Mio. Mitarbeiter. Grösse ist demnach längst kein Indiz für finanzielle Stärke. Denn die analysierten Hedge Fonds haben Investoren seit der Gründung rund 182 Mrd. Dollar gebracht. Vor allem der Quantum-Fonds der Investorenlegende George Soros hat seit 1973 beinahe 35 Mrd. Dollar abgeworfen. Zuletzt war Paulson & Co mit fast sechs Mrd. Dollar - fast doppelt so viel wie Quantum - für die zweite Jahreshälfte erfolgreicher.
dyn (Quelle: pte)
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