Dienstag, 1. März 2011 / 19:06:45
FC St. Gallen entlässt Forte, Interims-Lösung mit Contini
Der FC St. Gallen hat sich wie erwartet von Trainer Uli Forte (36) getrennt. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernehmen Giorgio Contini und Roger Zürcher die Verantwortung. Die beiden arbeiteten zuletzt in der Junioren-Abteilung der Ostschweizer.
Die 0:1-Heimniederlage gegen Thun vom letzten Sonntag brachte das Fass zum Überlaufen. Der FC St. Gallen teilt in seinem Communiqué mit: «Die Tabellenlage und vor allem die letzten Spiele haben die Klub-Verantwortlichen zum Handeln gezwungen.» Der Traditionsverein konnte seit der Winterpause in vier Partien keinen einzigen Punkt gewinnen. Als Folge davon ist der FCSG in der Axpo Super League ans Ende der Rangliste abgerutscht. Der Rückstand auf den Zweitletzten GC beträgt drei Zähler. Mit Forte muss auch dessen Assistent Roman Wild seinen Platz räumen.
Forte war im Sommer 2008 nach Erfolgen mit dem FC Wil zum FC St. Gallen gestossen. Gleich in der ersten Saison der Zusammenarbeit führte der gebürtige Italiener den abgestiegenen Klub zurück in die Super League. Im vergangenen Frühling erreichte St. Gallen den 6. Schlussrang in der Meisterschaft und die Cup-Halbfinals (Out gegen das unterklassige Lausanne). Forte machte sich damit einen Namen, doch seither ist die Entwicklung ins Stocken geraten. Er wurde auch dafür kritisiert, dass er vor knapp einem Jahr Routiniers wie Publikumsliebling Marc Zellweger oder Jiri Koubsky aussortierte, ohne gleichwertigen Ersatz zu haben. Die in den vergangenen Wochen getätigten Zuzüge von Leuten wie Alberto Regazzoni, José Gonçalves, Daniel Beichler, Klemen Lavric oder Oscar Ezequiel Scarione haben noch keine Wirkung gezeigt.
Die Einsetzung von Giorgio Contini und Roger Zürcher dürfte eine temporäre Lösung bleiben. Das Duo stand zuletzt an der Spitze der U21-Auswahl; Contini war Chefcoach, Zürcher Technischer Leiter. Ein erstes Mal sitzen sie am Samstag in Sitten auf der Trainerbank des Fanionteams. Contini war als Aktiver anno 2000 mit St. Gallen Schweizer Meister geworden. Er hatte in der Nationalliga ausserdem für Winterthur, Baden, Luzern und Lausanne gestürmt und 2001 gegen Polen sein einziges Länderspiel bestritten. Wie lange Contini und Zürcher bleiben dürfen, ist offen. Man kann damit rechnen, dass der FC St. Gallen für den Abstiegskampf in Bälde ein grösseres Kaliber präsentieren wird. Jüngst machten Namen wie Marcel Koller, René van Eck und Jeff Saibene die Runde.
Fortes Entlassung ist der dritte Trainer-Wechsel in der laufenden Super-League-Saison. Vor ihm hatte es bereits Jean-Michel Aeby (bei Neuchâtel Xamax) und Bernard Challandes (Sion) erwischt.
fest (Quelle: Si)
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