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Freitag, 25. Februar 2011 / 13:45:00

«Muammar al-Gaddafi war stets der unberechenbare Faktor»

Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi ist der sonderbarste Staatschef, den ich je getroffen habe. Als ich ihm eine Frage zur Demokratie stellte, drohte er damit, mich zu verklagen.

«Wenn Sie oder andere behaupten, Libyen sei keine Demokratie, würde das als eine Beleidigung aufgefasst werden», sagte er. «Dann könnten wir vor Gericht ziehen, um unsere Ehre wiederherzustellen, die durch diese Beleidigung verletzt wurde.»

Unser Gespräch fand 2005 in seinem Zelt in Tripolis statt. Es bestand aus einem einzigen Raum, war mit bunten Stoffen ausgekleidet und stand mitten in einem streng bewachten Gelände. Wir sassen auf Gartenmöbeln aus Plastik, die zuvor von einem Mann in ordentlicher Uniform sorgfältig abgewischt worden waren, während draussen eine kleine Ziege auf dem kargen Boden graste.

Gaddafi ist bekannt für sein exzentrisches Verhalten, seine weiblichen Bodyguards und seine bizarren Ideen, wie z. B. sein Vorhaben, die Schweiz zu zerstören.

Wir bekamen ganz gewöhnliche, männliche Bodyguards zu Gesicht. Aber selbst mit deren Schutz war es für uns schwer zu begreifen, wie Gaddafi in der Lage gewesen ist, sich mehr als vier Jahrzehnte an der Macht zu halten. Er schien dem Ganzen gar nicht gewachsen. Vielmehr wirkte er lethargisch und seine Augen, obwohl hinter einer Sonnenbrille versteckt, irgendwie unkoordiniert. Mit einem kunstvoll gestalteten Fliegenwedel verscheuchte er Insekten, die eigentlich gar nicht da waren.

Seine Antworten mittels eines Dolmetschers schienen zusammenhangslos

Der Autor Kenneth Timmerman, der Gaddafi ebenfalls getroffen hat, ist der Meinung, dass er seine Macht durch grosses Geschick erhalten konnte. «Er ist ein sehr, sehr geschickter Akteur», sagt Timmerman. «Er spaltet das Land und hat die kleinen Gruppen besiegt. Die Stämme lässt er Streitereien untereinander austragen und bis vor relativ kurzer Zeit hat er einen Teil des Geldes aus den lukrativen Ölgeschäften an das Volk verteilt.»

Menschenrechtsorganisationen berichten auch, dass Gaddafis Regime seine Gegner getötet, inhaftiert und gefoltert hat.

Heute ist Libyen in Aufruhr. Damals befand sich das Land in einer Übergangsphase – ein Schurkenstaat beim Versuch, sich reinzuwaschen. Aufgrund der internationalen Sanktionen hatte Libyen die Unterstützung für Terrororganisationen aufgegeben, die Massenvernichtungswaffen an den Westen abgegeben und versucht, die libysche Wirtschaft für das Ausland zu öffnen.

Gaddafi erzählte mir, er sei verärgert, dass Libyen im Gegenzug nie das bekam, was man erwartet hatte: die Wertschätzung der Amerikaner und deren Investitionen im Land. Zum Teil lag das daran, dass die Aufmerksamkeit Washingtons auf die Kriege in Irak und Afghanistan gerichtet war. Doch zweifelsohne lag es auch daran, dass kein amerikanischer Präsident oder Politiker unbedingt dem Mann allzu herzlich entgegenkommen wollte, den Ronald Reagan einst als «tollwütigen Hund» bezeichnet hatte.

Für jedes Land oder Unternehmen, das Pläne bezüglich Libyen machte, war Muammar al-Gaddafi stets der unberechenbare Faktor. Das ist bis heute so geblieben.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

Kolumne von Jonathan Mann (Quelle: CNN-News)

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