Mittwoch, 23. Februar 2011 / 09:39:00
Landesweite Streiks: 30'000 auf den Strassen von Athen
Athen - Bei dem landesweiten Streik gegen die Sparpolitik der griechischen Regierung ist es zu Ausschreitungen gekommen. Autonome griffen die Polizei am Rande einer zunächst friedlich verlaufenden Demonstration in der Hauptstadt mit Brandflaschen und Steinen an.
Die Beamten setzten darauf Tränengas, Blendgranaten und Schlagstöcke ein, um die Randalierer auseinander zu treiben. Gegen Mittag zogen mehr als 30'000 Menschen in einem Protestmarsch durch die Innenstadt von Athen vor das Parlament.
Proteste gab es nicht nur in Athen, sondern im ganzen Land. Ministerien, Ämter, Geschäfte und Schulen blieben geschlossen. Spitäler arbeiteten für 24 Stunden nur mit Notbesetzung. Keine Fähre lief am Morgen mehr aus Piräus zu den Inseln der Ägäis aus. Auch sämtliche Busse des Nahverkehrs in der Hauptstadt Athen und Eisenbahnen standen still.
Auch die Lehrer und die Journalisten traten in den Ausstand. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichten. Gegen Mittag traten auch die Fluglotsen für vier Stunden in den Streik. Es ist der elfte landesweite Streiktag seit Einführung der ersten Sparmassnahmen vor 13 Monaten.
Die sozialistische Regierung des schuldengeplagten Landes hat trotz massiver Gegenwehr der Bevölkerung Lohn- und Rentenkürzungen sowie Steuererhöhungen beschlossen. Jetzt stehen weitere Kürzungen an - im Gegenzug für die 110 Milliarden Euro schweren Finanzhilfen von EU und Internationalem Währungsfonds.
dyn (Quelle: sda)
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