Sonntag, 13. Februar 2011 / 15:07:48
FDP-Präsident Pelli: «Schweizer Volk fühlt sich frei»
Bern - Für FDP-Präsident Fulvio Pelli hat sich das Schweizer Stimmvolk mit seinem Nein zur Waffeninitiative für die Eigenverantwortung und gegen die staatliche Bürokratie ausgesprochen. Die Befürworter der Initiative sehen trotz der Niederlage Erfolge.
Pelli zieht die Erkenntnis aus dem Abstimmungsresultat, «dass sich die Schweizerinnen und Schweizer frei fühlen und selber entscheiden wollen und können, wie mit der Waffe umzugehen ist», wie er auf Nachfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.
Der CVP-Präsident Christophe Darbellay zeigte sich erleichtert über die deutliche Ablehnung der Waffeninitiative. Aus seiner Sicht hat sich das Stimmvolk nicht von «emotionalen Argumenten der Linken» täuschen lassen und damit seine Reife unter Beweis gestellt.
Als Bekenntnis zur Milizarmee und der Schützentradition in der Schweiz wertet SVP-Präsident Toni Brunner die deutliche Ablehnung der Waffeninitiative. «Der freiheitliche Bürger hat obsiegt», sagte der St. Galler Nationalrat der Nachrichtenagentur SDA.
«Das Schweizer Volk lässt sich nicht entwaffnen.» Mit diesen Worten kommentiert der St. Galler CVP-Nationalrat Jakob Büchler die Ablehnung der Waffeninitiative. Der Co-Präsident des Nein-Komitees zeigt sich vor allem über die Deutlichkeit des Resultats erfreut.
Grüne: Gegner mit «Mythos des bewaffneten Schweizers» erfolgreich
Die Gegner der Waffeninitiative hätten erfolgreich den Mythos des bewaffneten Schweizers heraufbeschworen, schreiben die Grünen in einer Reaktion auf das Volks-Nein. «Auch, um die millionenschwere Subventionierung der Schützenvereine zu erhalten.»
Damit hätten die Initiativgegner insbesondere auf dem Land Zustimmung gefunden. Das Abstimmungsergebnis in den grossen Städten sowie in der Westschweiz zeigten aber, dass «eine Werteverschiebung im Gang sei». Weg vom Schutz der Landesgrenze und hin zum Schutz der Familie, des Individuums und der Umwelt.
alliance F: Erfolge trotz Niederlage
Trotz deutlicher Ablehnung streicht Rosmarie Zapfl, Präsidentin der Frauenorganisation alliance F, die Erfolge der Waffeninitiative hervor: Viele Forderungen seien über Anpassungen der Gesetze in den letzten Jahren erfüllt worden, hielt sie fest.
Bei Einreichung sei es praktisch unmöglich gewesen, die Armeewaffe im Zeughaus zu lagern, sagte Zapfl der Nachrichtenagentur SDA. Heute sei dies möglich und zudem erhielten die Soldaten die Taschenmunition nicht mehr nach Hause. «Wir haben viel erreicht.» Zu den Erfolgen zählt sie auch die Eignungsprüfung für Rekruten.
asu (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
«Aus Liebe zur Schweiz» - FDP startet Wahlkampagne
Donnerstag, 17. Februar 2011 / 10:07:00