Samstag, 5. Februar 2011 / 16:44:40
Italiener gegen Berlusconi in Mailand und Florenz auf der Strasse
Rom - Rund 10'000 Personen haben sich am Samstag in Mailand an einer Protestkundgebung gegen den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi beteiligt. Aus ganz Italien strömten Demonstranten zur Kundgebung, die von der Oppositionsbewegung «Freiheit und Gerechtigkeit» organisiert wurde.
An der Veranstaltung in einer grossen Sport-Arena in Mailand nahmen unter anderen der ehemalige Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro, Oppositionspolitiker, Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller, wie die Star-Autoren Umberto Eco und Roberto Saviano, teil. «Berlusconi, tritt zurück!», lautete die Losung der Demonstranten.
Auch in Florenz kam es zu einer Protestkundgebung gegen den Premier, gegen den seit drei Wochen wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit minderjährigen Prostituierten ermittelt wird. «Italien ist kein Bordell!», war auf den Transparenten der rund 3000 Demonstranten zu lesen, die im Stadtzentrum defilierten.
Am (morgigen) Sonntag ist eine Demonstration von Frauenverbänden vor Berlusconis Privatresidenz in Arcore bei Mailand vorgesehen. Hier organisierte der Premier laut den Ermittlungen seine ausschweifende Partys mit minderjährigen Callgirls.
Berlusconi unbeeindruckt
Berlusconi lässt sich von den Protestkundgebungen nicht beeindrucken. Am Samstag beteuerte er in einer Ansprache vor Aktivisten seiner Mitte-Rechts-Partei «Volk der Freiheit» (PdL - Popolo della libertá), dass er nicht zurücktreten, sondern weiterhin im Interesse des Landes regieren werde.
«Es wäre ein grosser Schaden für unser Land, wenn es jetzt zu Neuwahlen käme, politische Instabilität ist in dieser schwierigen Phase schädlich. Ich bin sicher, dass wir jedenfalls bei Neuwahlen wieder gewinnen werden», versicherte der Premierminister.
Seine Allianz mit dem Koalitionspartner Lega Nord sei solide, erklärte Berlusconi. «Die Lega Nord ist ein zuverlässiger und loyaler Partner», meinte der Regierungschef. Er beteuerte seine feste Absicht, die von der Lega Nord vorangetriebene föderalistische Reform durchzubringen.
et (Quelle: sda)
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