Rekordjahr mit fast 37‘700 neuen Firmengründungen

Es hat sich letztes Jahr schon angedeutet: Laut D&B wurden 2010 insgesamt 37‘682 Firmen neu ins Handelsregister eingetragen. Dies ist sowohl in absoluten Zahlen wie auch in der Zuwachsrate ein Rekordwert. Zürich wies von allen Schweizer Grossregionen den geringsten Zuwachs an Neugründungen auf (+1%), und auch die Genferseeregion blieb unter dem Schweizer Durchschnitt (+4%). Am meisten Neueintragungen von Firmen in das Handelsregister gab es in der Nordwestschweiz (+12%), gefolgt vom Tessin (+10%), dem Espace Mittelland (+9%), der Zentralschweiz (+8%) und der Ostschweiz (+7%).

Neueintragungen von Firmen ins Handelsregister

Die meisten Schweizer Kantone weisen eine Zunahme der Neueintragungen von Firmen ins Handelsregister gegenüber dem Vorjahr auf. Am stärksten legten Glarus (+36%), Schaffhausen (+26%) und Appenzell Innerrhoden (+22%) zu. Die bevölkerungsreichsten Kantone der Schweiz weisen stark unterschiedliche Zuwachsraten auf: Während Zürich (+1%), Waadt (+3%) und St. Gallen (+4%) nur gering zulegten, wuchsen Bern (+15%) und Aargau (+18%) deutlich stärker als der Schweizer Durchschnitt von sieben Prozent. Weniger Neueinträge von Firmen wiesen Uri (-14%), Appenzell Ausserrhoden (-6%) und Baselland (-1%) auf.

Gründungsintensität einzelner Branchen

Basierend auf den Eintragungen von Firmen in das Handelsregister im Jahr 2010 analysierte D&B die Gründungsintensität in verschiedenen Branchen. Dabei wurden die Gründungen in Bezug zum Bestand an Firmen in der jeweiligen Branche gesetzt. Somit lässt sich feststellen, wie stark die relative Zahl an Neugründungen von Firmen pro Branche ist. Den grössten Zuwachs verzeichneten die Unternehmensdienstleistungen, das Gastgewerbe sowie die Personalvermittlungen. Am wenigsten gründungsintensive Branchen sind das Druck- und Verlagsgewerbe, der Maschinenbau sowie die Holz- und Möbelindustrie. Das Nettowachstum (Neueintragungen von Firmen ins Handelsregister minus Löschungen aus dem Handelsregister) von Firmen liegt drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Im gesamten Jahr 2010 wuchs der Firmenbestand um 12188 Unternehmen.

Auch die Konkurse auf Rekordwert

Im Jahr 2010 wurden im Schweizerischen Handelsamtsblatt 6204 Konkurse veröffentlicht. Dies ist eine Steigerung um 23 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Die Konkurse durch Insolvenz stiegen gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 4331 Fälle. D&B geht aber davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen als Nachwirkung der Finanz- und Wirtschaftskrise noch während mindestens einem Jahr zunehmen wird. Das grösste Risiko besteht im Gastgewerbe, dessen Unternehmen fast zweieinhalb Mal häufiger insolvent werden als der Schweizer Durchschnitt. Ebenso ein erhöhtes Konkursrisiko besteht im Handwerk, bei den Personalvermittlungen sowie im Baugewerbe. Am wenigsten gefährdet sind die Immobilienmakler und -verwaltungen, Architekturbüros sowie der Maschinenbau. Zum Schutz vor Verlusten durch insolvente Kunden empfiehlt D&B eine frühzeitige und umfassende Bonitätsprüfung sowohl der potentiellen Geschäftspartner wie auch der Stammkunden.

Konkurs durch Organisationsmangel

Im Jahr 2008 trat das Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung (Schweizerisches Obligationenrecht Artikel 731b) in Kraft. Wenn ein notwendiges Organ einer Firma fehlt oder nicht rechtmässig zusammengesetzt ist, kann ein Aktionär, ein Gläubiger oder der Handelsregisterführer beim Richter beantragen, dass die erforderlichen Massnahmen getroffen werden. Eine der möglichen Massnahmen ist die Liquidation nach den Vorschriften über den Konkurs. Neben dem Konkurs durch Insolvenz ist somit auch ein Konkurs durch Organisationsmangel möglich. D&B wertet die Konkurse nach beiden Ursachen aus, soweit dies aus den Publikationen der Konkursgerichte möglich ist. Rund 30 Prozent der insgesamt 6204 Konkurse im Jahr 2010 sind auf den OR Artikel 731b zurückzuführen. Mit 1873 Konkursen nach OR 731b wird der Wert der Vorjahresperiode um 75 Prozent übertroffen. Dies liegt an der starken Anwendung des Gesetzesartikels im vergangenen Jahr.

Über Dun & Bradstreet (Schweiz) AG

D&B ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. Unternehmen aus allen Branchen nutzen die Daten und Lösungen von D&B zur Bonitätsprüfung, bei der Kundengewinnung und im strategischen Einkauf. Basis dafür ist die D&B Datenbank mit Informationen über 1‘100‘000 Schweizer Unternehmen und 184 Millionen Unternehmen aus über 200 Ländern. In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich rund 9 Millionen Rechnungen aus.

th (Quelle: IFJ)

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