Freitag, 21. Januar 2011 / 10:00:00
Deutscher Immobilienmarkt nach Krise im Aufwind
Der deutsche Immobilienmarkt rappelt sich langsam wieder auf. Denn aktuellen Prognosen der beiden Beratungsgesellschaften Ernst & Young sowie KPMG nach winken der Branche 2011 Geschäfte mit Wohnungen und Gewerbeflächen im Wert von 25 Mrd. Euro. Es scheint, als wäre die Schockstarre der vergangenen Jahre damit endgültig überwunden. Denn Fonds, Banken und institutionelle Investoren streben in den nächsten Monaten einige Megadeals an.
«Die Investitionsbereitschaft der Investoren ist in vielen Grossstädten Deutschlands deutlich angestiegen. Das belebt den Markt, sodass wir die niedrigen Preise von 2009 vorläufig nicht mehr sehen werden», analysiert Dieter Thomaschowski, Geschäftsführer der IRICIC GmbH Investment Research in Change, im Gespräch mit pressetext. Dem Fachmann zufolge werden einstige Mietpreisparadiese wie Berlin langfristig signifikant teurer werden.
Zwar liegt das veranschlagte Marktvolumen für 2011 noch unter dem Niveau der Boomjahre 2006 und 2007, doch erwarten Branchenbeobachter, dass Gewerbe- und Wohnimmobilien im Umfang von 25 Mrd. Euro den Besitzer wechseln. Auch sei mit «vereinzelten Grossaktionen» zu rechnen. Hierzu zählen Experten wie Thomaschowski Verkäufe in einer Grösse von 500 Mio. Euro und mehr. Auch Milliardendeals seien im Zuge der guten Marktstimmung möglich.
Finanzinvestoren auf der Suche
Einem Spiegel-Bericht nach wird bereits an einigen Grossgeschäften gefeilt. So bemühe sich Deutschlands zweitgrösste börsennotierte Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen derzeit um einen Kauf der Berliner Konkurrentin GSW, deren IPO im vergangenen Jahr scheiterte. Beide Verkäufer Goldman Sachs und Cerberus wollen Finanzkreisen nach demnach zwischen 700 und 800 Mio. Euro damit erlösen. Ein erneuter Gang an die Börse sei nicht ausgeschlossen.
«Wo es attraktive Flächen gibt, klettern die Preise für die Mieten. Das hat insbesondere damit zu tun, dass immer mehr Firmen ihre Präsenz in Toplagen verstärken und damit allgemein das Niveau ganzer Regionen nach oben ziehen», sagt Thomaschowski gegenüber pressetext. Dass sich der Markt belebt, zeigt sich anhand Berlins. Das Land versucht weiter seine Immobilien Holding BIH loszuschlagen und verhandelte zuletzt mit dem Investor Altyon Partners.
dyn (Quelle: pte)
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