Samstag, 8. Januar 2011 / 09:33:00
Al-Baschir warnt vor Instabilität Südsudans
Doha/Khartum - Vor dem Volksentscheid über eine Unabhängigkeit des Südsudans an diesem Sonntag hat Präsident Omar Al-Baschir vor einer möglichen Instabilität des Landesteils gewarnt. Der Süden sei nicht in der Lage, für die Menschen zu sorgen oder einen Staat zu bilden.
Eine daraus resultierende Instabilität könnte auch Auswirkungen auf den Norden haben, sagte Al-Baschir dem arabischen Sender Al Dschasira. Denn «wenn Krieg im Haus deines Nachbarn herrscht, wirst Du nicht im Frieden sein».
Unabhängigkeit «kein Allheilmittel»
Zugleich zeigte der Präsident Verständnis für die Unabhängigkeitsbestrebungen. Nach jahrzehntelangem Krieg seien die Bewohner des Südens entweder Flüchtlinge oder in anderer Weise zu Schaden gekommen.
«Sie glauben, dass der Grund für all dies Leid darin besteht, dass der Süden vom Norden kontrolliert wird, und sie glauben, dass sie dieses Leiden nur durch die Loslösung des Südens vom Norden beenden können», sagte Al-Baschir. Die Unabhängigkeit sei aber kein Allheilmittel.
Historische Volksabstimmung
Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die knapp vier Millionen registrierten Wähler am Sonntag mit grosser Mehrheit gegen ein geeintes Staatswesen und für die Unabhängigkeit des Südens entscheiden.
Die historische Volksabstimmung ist Teil des Friedensabkommens von 2005, das dem blutigen Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd nach 21 Jahren ein Ende setzte. In dem Konflikt waren mehr als zwei Millionen Menschen getötet und vier Millionen vertrieben worden.
fkl (Quelle: sda)
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