Sonntag, 16. Januar 2011 / 09:01:18
Auf dem Sprung in die Zukunft
Andermatt ist ein bescheidener Ort: ein paar Strassen, ein paar Häuser, ein paar Berggipfel, Schneefelder und Skilifte vor der Haustür. Ein Ort für Gäste, die im Hotel Schwarzer Bären oder im Schweizerhof für wenig Franken viel Freundlichkeit und solides Gastgewerbe vorfinden und schätzen. Noch. Denn bald ist Andermatt nicht mehr einfach nur Andermatt, sondern «New Andermatt».
Schon Johann Wolfgang von Goethe meinte 1779: «Mir ist’s unter allen Gegenden, die ich kenne, die liebste und interessanteste». Dabei wusste Goethe nicht mal, wie prima man in der Gotthard-Oberalp-Arena Ski fahren und boarden kann.
Die breiten, offenen Pisten sind zwar eher was für anspruchsvolle Skifahrer, Boarder und Tiefschneefans, vor allem der «Bernhard-Russi-Run», die 4 Kilometer lange Gletscherabfahrt vom Gemsstock. Sie ist selbstverständlich auch die Lieblingspiste von Olympiasieger Bernhard Russi. Einfachere Pisten finden sich im Bereich der Gurschenalp und in den Skigebieten Nätschen (Andermatt) und Winterhorn (Hospental).
Die Skigebiete Andermatt-Gemsstock, Sedrun- Oberalp, Nätschen-Gütsch und Realp bilden als Gotthard–Oberalp-Arena zwar ein riesiges Skigebiet, wobei aber die Pisten untereinander zum Teil nicht verbunden sind. Insgesamt verfügt die Gotthard-Oberalp-Arena damit über 125 Kilometer Piste und zwei Snowparks: den G-Park am Gemsstock und einen weiteren am Skilift Tegia Gronda auf Sedruner Seite. Am Skilift Tegia Gronda befindet sich übrigens auch eine Halfpipe.
Die schöne Gegend rund um Andermatt lässt sich am besten auf den 20 Kilometer langen Winterwegen zu Fuss oder auf Langlaufskiern erkunden. 40 Loipen-Kilometer führen entlang der Reuss in die einmalige Natur von Andermatt über Hospental weiter bis nach Realp und zurück. Mit der Region Obergoms werden es gar über 100 Kilometer Langlaufpiste.
New Andermatt
Der König von New Andermatt heisst Samih Sawiri, ist Ägypter und steinreicher Berufsinvestor. Insgesamt über eine Milliarde Franken beträgt das Volumen seines Alpin-Projekts, das schon fast Dubai-Ausmasse annimmt: Sawiri lässt ein Giga-Resort von 35 000 Quadratmetern aus den Felsen des Gotthardmassivs stampfen, mit Geschäften, Gewerbe, Villen, Golfplatz und 5-Sterne-Hotels. Das ist durchaus mutig, in einem derart rauen Gelände, das die Schickeria bisher gemieden hat, wie der Vampir den Knoblauch. Man wird sehen, spätestens im Winter 2013.
bra (Quelle: winterguide.ch)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Der Winter der Zukunft
Dienstag, 3. Dezember 2013 / 11:20:08