Donnerstag, 9. Dezember 2010 / 21:59:57
Snowboarden im Rhytmus der Natur
Was zum Teufel ist Spatial Experience?
Als 1492 Kolumbus seine verdreckten Stiefel auf die Bahamas setzte, hatte er eine fünfwöchige nervenaufreibende Fahrt über den Atlantik hinter sich. Mit American Airlines überquert man die 6329 Kilometer heute in weniger als sieben Stunden. Dabei kämpft man nicht mehr gegen Wind und Wellen, heute besteht die grösste Herausforderung darin, die Flight Attendants zu überzeugen, dass man auf jeden Fall noch einen Whiskey mehr vertragen könnte. Dieser Quantensprung in der Überwindung von Raum und Zeit hat der Menschheit ein völlig neues Verständnis für die räumliche Distanz verpasst.
Was gestern noch eine Reise in die Ungewissheit der Weltmeere bedeutete, ist im 21. Jahrhundert nur noch einen Katzensprung. Völlig verloren geht in diesem mit Überschall besetzen Zeitraffer aber das wichtigste Element einer jeden Reise: Das räumliche Erlebnis. Um den Raum, also die Berge, Täler, Flüsse, Ebenen, Wälder oder Steppen, in seiner natürlichen Ausdehnung zu erleben, braucht es das wertvollste Gut der heutigen Gesellschaft: Zeit.
The Spatial Experience ist ein Projekt von passionierten Snowboardern, Geografen, Künstlern, Fotografen und Freidenkern, die im Zeitalter des Global Rush einen alternativen Weg gehen, der Entdeckungstouren wieder zu Abenteuern macht und natürliche Grenzen in reellen Dimension wahrnehmen lässt.
Im Gegensatz zu den spanischen Seefahrern wollen sie nicht die Weltmeere noch einmal erobern, sondern unberührte Gipfel, vergessene Täler, ein Stück pure Wildnis in den Alpen erfahren. Angesicht der fortschreitenden globalen Erwärmung ist es ihnen ein ernstes Anliegen, dieses Unterfangen auf eine ökologisch nachhaltige Weise zu bestreiten. Sprich: Sie versuchen mit Hilfe des öffentlichen Verkehrs und den eigenen Manpower (hiking) so wenig Co2-Emissionen zu verursachen wie möglich.
Dabei geht es uns nicht primär um extreme Lines, sondern um ein nachhaltiges Erlebnis von Raum und Zeit sowie die Reflektion des Handelns mit seinen Auswirkungen auf unseren Lebensraum. Ihr Ziel ist dabei nicht, dass morgen jeder am hiken ist, aber dass man bei der nächsten Fahrt ins Skigebiet vielleicht sein Auto zu Gunsten des Zugs in der Garage lässt.
Mehr dazu unter: www.spatial-experience.com
aw (Quelle: twoleftfeet.ch)
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