Dienstag, 30. November 2010 / 20:39:36
Novartis streicht in den USA 1400 Stellen
Basel - Nach Roche kommt es auch bei Novartis zu einer Massenentlassung. Der von Joe Jimenez geführte Konzern trennt sich in den USA von 1400 Aussendienstmitarbeitenden.
Novartis begründete den Abbau in einem Communiqué vom Dienstagabend unter anderem mit dem Ablauf von Patenten. Zudem müssten die Ressourcen an die strategischen Wachstumsprioritäten angepasst werden, heisst es vor dem Hintergrund der Sparmassnahmen der Regierung Obama im US-Gesundheitswesen.
Der Konzern rechnet mit Restrukturierungskosten von rund 85 Mio. Dollar. Der Abbau unter den Ärztebesuchern der in East Hanover im Bundesstaat New Jersey ansässigen Tochter Novartis Pharmaceuticals Corporation (NPC) soll bereits per 1. Januar 2011 erfolgen.
Novartis werde gemäss den Konzernrichtlinien fair und respektvoll vorgehen. Die Betroffenen würden bei der Stellensuche ausserhalb und - wo möglich - auch innerhalb des Unternehmens unterstützt.
Schweiz nicht betroffen
Wie ein Konzernsprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte, sind die Schweizer Angestellten von Novartis von dem Sparprogramm bei NPC nicht betroffen.
Mit Verweis auf die Gesundheitsreform in den USA hatte Mitte November bereits der Basler Konkurrent Roche ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt. Er streicht weltweit 4800 Stellen. In der Schweiz sollen 770 Arbeitsplätze aufgelöst und der Standort Burgdorf BE aufgegeben werden.
Milliardengewinne
Wie Roche schrieb auch Novartis bis zuletzt Milliardengewinne: In den ersten neun Monaten 2010 stand bei Novartis unter dem Strich ein Überschuss von 7,7 Mrd. Dollar, 26 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Die US-Tochter NPC war im Mai in New York von einem Geschworenengericht wegen Frauendiskriminierung zu einer Busse von 250 Mio. Dollar verurteilt worden. Ein Vergleich im Juli führte dann dazu, dass Novartis die Betroffenen mit insgesamt 152,5 Mio. Dollar entschädigt.
Bestraft wurde damit, dass weibliche Angestellte nicht gleich entlöhnt wurden wie Männer, dass sie bei Beförderungen übergangen und im Falle von Schwangerschaften unfair behandelt wurden.
fest (Quelle: sda)
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