Donnerstag, 18. November 2010 / 17:14:42
Cholera in Haiti: Die Lage spitzt sich zu
Seit dem schweren Erdbeben im Januar dieses Jahres kommen die Menschen Haiti’s nicht zur Ruhe. Zur Zeit hält die Cholera das Land in Atem. Neben medizinischer Betreuung sind die Menschen vor allem auf sauberes Wasser angewiesen. World Vision leistet wichtige Präventionsarbeit und versorgt die Betroffenen.
Die gefährliche Bakterien-Erkrankung trat zuerst im nördlichen Teil der Region Artibonite auf und breitete sich dann nach Süden aus. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, starben bislang mehr als 1’000 Menschen an der Cholera, und annähernd 16’000 Menschen infizierten sich. Die Vereinten Nationen befürchten, dass sich diese Zahlen in den kommenden Monaten noch vervielfachen könnten und haben international um weitere Soforthilfe gebeten.
„Dies ist eine neue, sehr grosse Krise für das geschundene Land“, sagt Sabrina Pourmand-Nolen, Programm-Direktorin von World Vision in Haiti. „Sie unterstreicht den Bedarf an Massnahmen zur Verbesserung der Infrastrukur im ganzen Land, besonders in ländlichen Regionen, wo zwei Drittel aller Haitianer leben. „Die Cholera breitet sich vor allem dort aus, wo die Menschen keine Sanitäranlagen haben, aus ungeschützten Wasserquellen trinken und weite Wege zur nächsten Krankenstation zurückgelegt werden müssen.“ Kinder, alte Menschen und Behinderte sind am meisten gefährdet und haben oberste Priorität.
Schwerpunkt liegt auf Prävention und Eindämmung der Krankheit
Sauberes Trinkwasser bereit zu stellen, Hygiene zu fördern und die Menschen über die Ansteckungswege aufzuklären gehört zu den wichtigsten Vorsorgemassnahmen, die World Vision ergriffen hat.
Dazu gehören:
* Richtiges Händewaschen und Tipps bei der Nahrungszubereitung
* Testen und Chloren von Wassers in mehr als 50 Lagern
* Bereitstellung von Rehydratationssalzen
* Hinweise auf Cholera-Behandlungszentren
* Desinfizieren von Zelten
* Aufklärung der Öffentlichkeit
Seit dem Ausbruch der Cholera-Epidemie kämpft World Vision aktiv gegen die Krankheit. Die Hilfsorganisation wurde von der Weltgesundheitsorganisation gebeten, in der Region Méribalais und in einem Teil der Notunterkünfte in Port-au-Prince die Führung bei den Vorsorgemassnehmen zu übernehmen.
World Vision engagiert sich seit mehr als 30 Jahren in Haiti. Seit dem schweren Erdbeben im Januar dieses Jahres unterstützt das Hilfswerk die Menschen beim langfristigen Wiederaufbau.
sk (Quelle: sda)
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