Mittwoch, 17. November 2010 / 14:18:17
Turbulenzen: BaZ-Chefredaktor nimmt Stellung
Basel - In den Turbulenzen um das Beratermandat der Firma Christoph Blochers für die Basler Zeitung Medien suchen Redaktion und Verleger das Gespräch. In der «Basler Zeitung» (BaZ) nahm am Mittwoch Chefredaktor Markus Somm Stellung zu Vorwürfen der letzten Tage.
Die Redaktionskommission der BaZ-Redaktion und BaZ-Verleger Martin Wagner hätten ein Treffen für kommenden Freitag vereinbart, sagte ein Sprecher der Redaktionskommission auf Anfrage. Dabei wolle Wagner auf die Redaktionsforderung vom Dienstag nach einem Rückzug des Beratungsmandats an Blochers Robinvest AG antworten.
Einfluss Blochers bestritten
Bei dem an Christoph Blochers Robinvest AG erteilten Mandat gehe es im Wesentlichen darum, die Rentabilität des Konzerns Basler Zeitung Medien zu sichern, schrieb derweil Somm in der BaZ vom Mittwoch. Von einem publizistischen Beratungsmandat hingegen «war nie die Rede und wird nie die Rede sein».
Dass er Blocher gut kenne und in manchen politischen Fragen mit ihm übereinstimme, sei kein Geheimnis. Es gehe aber darum, dass der Konzern Probleme habe und verständlicherweise externe Hilfe hole. Der Berater sei Blocher, da er den Eigentümern seit Langem vertraut sei: Wo solle da der Skandal sein?
Er habe indes Verständnis dafür, dass «eine Region wie Basel, die sich - zu Recht - für weltoffen und liberal ansieht, mit Unbehagen die Vorgänge bei der BaZ verfolgt», führte Somm aus. Doch man mache sich Sorgen aus dem falschen Grund: Auf den Inhalt der BaZ habe «Blocher noch nie Einfluss genommen. Er wird es nie tun».
Wettstreit der Meinungen
In seinen bisher zwei Monaten als Chefredaktor habe er eingehalten, was er angekündigt habe: in der Zeitung einen Wettstreit der Meinungen anzustreben. «Niemand plant hier ein Parteiblatt, weder für Basel noch für die Schweiz», hielt Somm fest.
Die Redaktionsversammlung hatte Gesprächsbereitschaft schon am Dienstag signalisiert: Sie beurteile das Vertrauensverhältnis zu Somm als gestört, werde aber das Gespräch mit ihm suchen, teilte sie mit.
Auswirkungen des Wirbels bei der BaZ spürt inzwischen die ebenfalls in der Region erscheinende «Basellandschaftliche Zeitung» (bz): Der Tageseingang an Abonnementsbestellungen habe sich spürbar erhöht, hiess es auf Anfrage beim Verbund «Mittelland Zeitung», zu der die bz gehört.
ade (Quelle: sda)
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