Freitag, 5. November 2010 / 10:37:10
Sorgenfreies Rentenalter auch für Menschen mit kleinerem Einkommen
Bern - Mit einer Zusatz-AHV will der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) auch Menschen mit kleinerem Einkommen ein finanziell möglichst sorgenfreies Rentenalter ermöglichen. «AHVplus» heisst die Idee, die von den Delegierten am Freitag im Grundsatz gutgeheissen wurde.
Der SGB eröffnete am Freitag in Bern im Beisein von Sozialminister Didier Burkhalter seinen alle vier Jahre stattfindenden, zweitägigen Kongress. Vor Ort sind bis am Samstag 225 stimmberechtigte Delegierte, welche die Eckpfeiler der Gewerkschaftspolitik für die nächsten vier Jahre festlegen.
Differenzierte Leistungsziele
Ein Schwerpunkt ist dabei die AHV. Der SGB fordert neu nach Einkommen differenzierte Leistungsziele: eine Rente von 80 Prozent des bisherigen Einkommens für Monatslöhne unter 5000 Franken und eine Rente von 60 Prozent für Einkommen über 7000 Franken.
Die Bundesverfassung verlange, dass alle nach der Pensionierung ihr gewohntes Leben in angemessener Weise weiterführen könnten, sagte der St. Galler SP-Nationalrat und SGB-Präsident Paul Rechsteiner in einem gleichentags veröffentlichten Interview in der Freitagausgabe der Gewerkschaftszeitung «work».
Bisher sei man davon ausgegangen, dass 60 Prozent des letzten Einkommens reichten. «Für jene, die 10'000 Franken und mehr verdienen, reicht das locker.» Für die Mehrheit mit einem Monatslohn von lediglich 4000 bis 7000 Franken seien 60 Prozent aber zu wenig.
Die AHVplus soll die Basis-AHV und die zweite Säule ergänzen, aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen gespiesen und von der AHV verwaltet werden. Die Delegierten beauftragten die SGB-Organe, bis 2012 ein entsprechendes Modell mit allen Details auszuarbeiten.
Die Delegierten verabschiedeten eine Reihe weiterer Papiere und Resolutionen.
sl (Quelle: sda)
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