Freitag, 29. Oktober 2010 / 19:26:00
Kantone sollen über Schulsport entscheiden
Bern - Die vorberatende Ständeratskommission will die Kantone nicht dazu verpflichten, Kinder mindestens drei Stunden turnen zu lassen. Sie möchte es den Kantonen überlassen, eine Mindestzahl an Sportlektionen festzulegen.
Der Nationalrat hatte sich in der Herbstsession dafür ausgesprochen, den Kantonen trotz Föderalismus Vorschriften zu machen. Demnach sollen Schülerinnen und Schüler künftig in allen Kantonen mindestens drei Lektionen pro Woche Sport treiben.
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates (WBK) hält nichts davon: Sie empfiehlt dem Rat mit 9 zu 2 Stimmen, die Kompetenz bei den Kantonen zu belassen - wie der Bundesrat es vorgeschlagen hatte.
Sie werde damit ihrer Rolle als Vertreterin der Kantone gerecht, schreibt die Kommission in einer Mitteilung vom Freitag. Die unterlegenen Befürworter der drei obligatorischen Turnstunden wollen das Thema aber im Plenum zur Diskussion bringen. Sie geben zu bedenken, dass der Entscheid im Nationalrat sehr deutlich ausgefallen ist.
Keine finanziellen Verpflichtungen
Die Ständeratskommission weicht auch in anderen Punkten von den Beschlüssen des Nationalrates ab. So will sie den Bund nicht zur finanziellen Unterstützung des Baus von Sportanlagen mit nationaler Bedeutung verpflichten. Auch will sie im Sportförderungsgesetz nicht verankern, dass der Bund die Möglichkeit zur Unterstützung der sportwissenschaftlichen Forschung hat.
Stärken will die Kommission dafür die Rolle der Zollbehörden bei der Dopingfahndung. In der Gesamtabstimmung hat die Kommission das Sportförderungsgesetz einstimmig angenommen. Der Ständerat wird sich voraussichtlich in der Wintersession damit befassen. Das neue Gesetz regelt den Schulsport, das Programm Jugend und Sport (J+S) sowie die Dopingbekämpfung.
bert (Quelle: sda)
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