Samstag, 23. Oktober 2010 / 16:22:33
Massenproteste gegen Rentenreform dauern an
Paris - Die Streiks gegen die Rentenreform in Frankreich gehen auch nach der Zustimmung des Senats zur Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre weiter. Die Bahn musste am Samstag wieder zahlreiche Zugverbindungen streichen, weil nicht genügend Personal zu Verfügung stand.
Auch Ölraffinerien stehen weiterhin still. In der Anlage Grandpuits bei Paris liess der Präfekt erneut Beschäftigte zur Arbeit zwangsverpflichten. Mit dem harten Durchgreifen will die Regierung die Wirtschaft vor noch grösseren Schäden schützen. Die Gewerkschaften kritisieren hingegen eine Aushöhlung des Streikrechts.
Viele Franzosen wollten am Wochenende mit dem Auto in die Herbstferien starten. Sie mussten wegen der eingeschränkten Treibstoffversorgung befürchten, nicht ans Ziel zu kommen.
Reform soll endgültig verabschiedet werden
Ungeachtet der seit Wochen andauernden Massenproteste hatte der Senat, die zweite Parlamentskammer, der Rentenreform von Präsident Nicolas Sarkozy am Freitagabend zugestimmt. Der Gesetzentwurf muss jetzt noch einen Vermittlungsausschuss von Nationalversammlung und Senat passieren. Mitte nächster Woche sollen beide Kammern die Reform endgültig verabschieden.
Die volle Rente soll es in Frankreich künftig frühestens mit 62 Jahren statt wie bisher mit 60 Jahren geben. Wer nicht lange genug Beiträge gezahlt hat, soll erst mit 67 in den Ruhestand gehen können. Bislang ging das bereits mit 65 Jahren.
pad (Quelle: sda)
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