Donnerstag, 21. Oktober 2010 / 08:47:49
Drogenkrieg macht Nordmexiko zum Schlachtfeld
Nuevo Laredo - Feuergefechte zwischen Regierungssoldaten und Kämpfern von Drogenkartellen haben am Mittwoch die Einwohner zweier nordmexikanischer Städte in Atem gehalten. Eltern liessen ihre Kinder nicht zur Schule gehen.
Fabriken forderten derweil ihre Arbeiter auf, in den Innenräumen zu bleiben. Das US-Konsulat in Nuevo Laredo warnte US-Bürger davor, auf die Strasse zu gehen. Mindestens eine Strassenkreuzung in der Nähe des Konsulats sei von einer Gang blockiert, hiess es in der Mitteilung.
Ein Krieg zwischen den beiden Kartellen Gulf und Zetas hat in der Gegend im vergangenen Jahr zu einem massiven Anstieg der Gewalt geführt. Immer öfter errichten die Kämpfer Strassensperren aus geklauten Autos und Bussen.
Gefährliche Situation
Die Stadtbehörden forderten die Bewohner in einer Reihe von Meldungen über den Kurznachrichtendienst Twitter und auf Facebook dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben. Gegen Abend gab die Stadtverwaltung von Nuevo Laredo dann Entwarnung. Die gefährliche Situation sei vorüber und die meisten Autos von der Strasse geräumt.
Sowohl den lokalen, wie auch die überregionalen Behörden lagen keine Meldungen über Tote oder Verletzte vor. Doch Einschusslöcher in Häusern und Autos sowie verstreute Patronenhülsen belegen die Heftigkeit der Gefechte.
Handgranate auf das Gelände
In Matamoros warfen unbekannte eine Handgranate auf das Gelände einer Kaserne. Vier Erwachsene seien dabei leicht verletzt worden, berichtete ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Sie würden innerhalb der Kaserne behandelt.
Das Gebiet entlang der Grenze zwischen Mexiko und dem US-Staat Texas ist eine der gewalttätigsten Kampffelder des Drogenkriegs geworden. Häufig kommt es in den Städten zu Feuergefechten.
Bei einem der schlimmsten Übergriffe wurden im August in der Nähe von Matamoros 72 illegale Einwanderer ermordet, offenbar weil sie sich geweigert hatten für die Zetas zu arbeiten. Etliche Bürgermeister sowie ein Gouverneurskandidat wurden ermordet.
ade (Quelle: sda)
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