Sonntag, 3. Oktober 2010 / 10:32:34
Mexico: 20 Touristen in Acapulco verschleppt
Mexiko-Stadt - Die Drogenkartelle haben Mexiko weiter fest im Griff. Im südmexikanischen Badeort Acapulco brachte eine schwer bewaffnete Bande rund 20 einheimische Touristen in ihre Gewalt. Der Aufenthaltsort der Verschleppten sei nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Samstag.
Im Norden des Landes starben 14 Leute bei einer Schiesserei.
Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst von 22 Vermissten gesprochen. Dann wurde aber bekannt, dass mindestens zwei der Verschleppten nach der Entführung vom Donnerstag fliehen konnten.
Das Motiv der Entführer war ebenfalls unklar. Die Urlauber waren aus der Stadt Morelia im benachbarten Bundesstaat Michoacán zum Baden und Entspannen nach Acapulco (Bundesstaat Guerrero) gekommen. Michoacán gilt als Hochburg des mächtigen Drogenkartells «La Familia», dessen Einfluss sich inzwischen bis Guerrero ausdehnt.
Rivalisierende Drogenkartelle sorgen in Mexiko seit Jahren für Angst und Schrecken. Seit Freitag machten die Behörden die Banden für insgesamt 34 Morde verantwortlich.
14 Tote in Bundesstaat Durango, 20 in Chihuahua - seit Freitag!
Allein 14 Menschen starben bei einer Schiesserei in einem abgelegenen Bergdorf im Bundesstaat Durango im Norden des Landes. Hintergrund der Auseinandersetzung sei vermutlich ein Machtkampf um die Drogengeschäfte in der Region, hiess es.
Die Drogenkartelle kämpfen um die Kontrolle über die Schmuggelrouten von Südamerika durch Mexiko in die USA. Im Bundesstaat Durango ist das mächtige Sinaloa-Kartell aktiv, das von Mexikos meistgesuchtem Drogenbaron Joaquín «El Chapo» Guzmán geführt wird.
Das Sinaloa-Kartell bekämpft dort unter anderem den wachsenden Einfluss des Juárez-Kartells, das seine Hochburg im Nachbarstaat Chihuahua hat. In Chihuahua ereigneten sich nach Behördenangaben seit Freitag mindestens 20 Morde, die Drogenbanden angelastet werden.
Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit Beginn einer Regierungsoffensive gegen den Drogenhandel Ende 2006 annähernd 30'000 Menschen getötet worden.
et (Quelle: sda)
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