Freitag, 13. August 2010 / 07:13:06
USA geben nochmals 21 Millionen Dollar für Pakistan
Washington - Die USA haben ihre Soforthilfe für Pakistan nochmals um 21 Millionen Dollar aufgestockt. Damit seien insgesamt bereits 76 Millionen Dollar für die Opfer der Überschwemmungen gewährt worden, teilte das Aussenministerium in Washington mit.
Das Geld werde genutzt, um über verschiedene Hilfsorganisationen Nahrungsmittel, Trinkwasser und Medikamente zu verteilen. Die mit US-Geldern finanzierten Hilfsgüter sollen vor Ort von internationalen Organisationen verteilt werden sowie von pakistanischen Nichtregierungsorganisationen.
Dabei wollen die USA sicherstellen, dass die einheimischen Organisationen keine Verbindungen zu den Taliban haben. Die radikalislamischen Taliban versuchen derzeit, von der Flutkatastrophe zu profitieren.
Ansehen verbessern
Als schnelle Helfer vor Ort wollen sie ihr Ansehen verbessern und ihren Einfluss im Land ausbauen. Die Taliban fordern von der pakistanischen Regierung, auf Hilfsgelder aus den USA zu verzichten.
Auch Pakistans Regierung will ihre Anstrengungen zur Hilfe für die Opfer weiter verstärken. Das teilte das Büro von Präsident Asif Ali Zardari mit.
Dieser hatte zuvor mit Premierminister Yousuf Raza Gilani am Donnerstagabend in Islamabad ein mehrstündiges Treffen gehabt. Der Premierminister sagte, das Ausmass der Schäden könnte weitaus grösser sein, als erste Schätzungen andeuteten.
Flutgebiete besucht
Zardari und Gilani beschlossen, ein Treffen mit Vertretern der Provinzen und der politischen Parteien einzuberufen. Zardari hatte erst am Donnerstag erstmals die Flutgebiete besucht. Zuvor war er trotz Katastrophe zwei Wochen lang durch Europa gereist, was ihm heftige Kritik einbrachte.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bei den schweren Überschwemmungen bislang mehr als 1600 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt 14 Millionen Menschen sind demnach betroffen, sechs Millionen von ihnen brauchen sofortige Hilfe zum Überleben.
Nach einer Flutwarnung für die südpakistanische Stadt Jacobabad haben die Behörden die 400'000 Einwohner zur Flucht aufgerufen. Tausende Menschen brachten sich am Freitag mit Autos, auf Traktoranhängern oder auf Eselskarren in Sicherheit.
ade (Quelle: sda)
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