Freitag, 6. August 2010 / 15:23:47
3D lässt die Kinokassen klingeln
Das Kino ist heilfroh über die hohe Beliebtheit der 3D-Filme. Sie haben es geschafft, dass die lauen Besucherzahlen während der Fussball-WM keine Einbrüche in den Umsätzen hinterlassen haben.
Das zeigen die Halbjahreszahlen der deutschen Kinos, die heute, Donnerstag, präsentiert wurden. «Die 3D-Technik lockt viele an, die schon lange nicht mehr im Kino waren», erklärt Jan Österlin von der Zukunft Kino Marketing GmbH.
417 Mio. Euro erwirtschafteten die Kinos im Deutschland im ersten Halbjahr 2010, bei insgesamt 56 Mio. Besuchern. Die Kassen füllten besonders die Hollywood-Blockbuster, allen voran «Avatar - Aufbruch nach Pandora». Zwischen Januar und Juni lockte der Film sieben Mio. Besucher in die Kinos und brachte dabei 72 Mio. Euro ein. Hervorragend schlugen sich auch «Alice im Wunderland» (28 Mio. Euro, 3 Mio. Besucher) und «Sex & The City» (18 Mio. Euro, 2,4 Mio. Besucher). Weiters befinden sich «Sherlock Holmes», «Drachenzähmen» und «Robin Hood» unter den Topplatzierungen. Die beste deutsche Produktion war bisher «Friendship» mit 1,5 Mio. Eintritten.
Dritte Dimension lockt Kino-Muffel
Österlin bezeichnet die 3D-Technologie als wichtigsten Umsatzfaktor. «Das Publikum liebt 3D. Wird ein Film alternativ in 2D oder 3D angeboten, so entscheiden sich trotz höheren Eintrittspreisen 80 Prozent für die dreidimensionale Version. Der 2D-Film gilt dann eher als Ausweichvariante», betont der Experte. Für das Kino sei dies ein Segen, gelinge es doch damit, durch die Technologie Publikumsgruppen zurückzugewinnen. Statistiken über die Verteilung des Zulaufs der beiden Varianten gibt es allerdings noch nicht.
Der Rekordfilm «Avatar» ist auch für den Kinoexperten der Meilenstein für 3D schlechthin. «Er hat für das Kino Unglaubliches geleistet, indem er die technische Messlatte extrem hoch setzte und somit Massstäbe definierte.» Jeder habe nun erlebt, wozu 3D fähig ist. «Die Technologie ist dabei nicht nur technisches Vehikel, sondern ermöglicht eine eigene Filmästhetik und Erzählweise.»
Fussball-WM verzögerte Filmstarts
Dank der erhöhten Eintrittspreise für 3D blieben die Umsätze im ersten Halbjahr ein Prozent über dem Vergleichszeitraum 2009, obwohl die Besucherzahlen um elf Prozent darunter liegen. «Der Rückgang geht vor allem auf die Fussball-Weltmeisterschaft zurück, wurde jedoch von den meisten Kinos schon zuvor einkalkuliert», berichtet Österlin. Der Kinofrühling verlief besser als 2006, als ebenfalls eine WM stattfand.
Das Sportereignis des Jahres bestimmte nicht nur nur die Freizeitaktivitäten vieler, sondern verzögerte auch mehrere Filmstarts. Einzig der Frauenfilm «Sex in the City» konnte sich einen Start während der WM leisten. «Viele grosse Produktionen sind erst nachher gestartet. Wir sind daher sehr optimistisch für das zweite Halbjahr», so der Filmexperte.
fkl (Quelle: pte)
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