Montag, 12. Juli 2010 / 13:08:18
OECD rät Mitgliedstaaten zu langfristiger Migrationspolitik
Brüssel/Paris - Im Zuge der Weltwirtschaftskrise sind deutlich weniger Menschen in OECD-Länder eingewandert als in den Vorjahren. Wie die Organisation in ihrem Migrationsbericht festhält, nahm die Zuwanderung 2008 um rund sechs Prozent auf 4,4 Millionen Personen ab.
In den fünf Jahren zuvor war die Zahl jährlich noch um durchschnittlich elf Prozent gestiegen. «Es ist wichtig zu verstehen, dass Migranten besonders in wirtschaftlich guten Zeiten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten», sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría am Montag bei der Vorstellung des Berichts in Brüssel.
«Die aktuellen wirtschaftlichen Probleme werden die langfristigen demografischen Trends nicht verändern», erklärte der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weiter. Es sei daher wichtig, dass Migrationspolitik eine langfristige Perspektive beibehalte.
Vollständige Daten aus dem vergangenen Jahr standen der OECD für ihre Studie noch nicht zur Verfügung. Aktuelle Daten legten aber nahe, dass die Zuwanderung in OECD-Länder auch im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen sei, heisst es in dem Bericht.
Arbeit und Familie
Arbeitsmigration und Familiennachzug sind die wichtigsten Gründe für eine Einwanderung in ein OECD-Land. In Portugal, Spanien, in Grossbritannien und in Italien reisten 20 bis 30 Prozent der dauerhaften Zuwanderer zu Arbeitszwecken ein. In anderen Ländern, beispielsweise in den USA, in Frankreich oder Schweden, ist weiterhin der Nachzug von Familienangehörigen vorherrschend.
In europäischen OECD-Ländern fielen 44 Prozent der Migration unter ein Freizügigkeitsabkommen. In der Schweiz, aber auch in Norwegen, Österreich und Dänemark fiel unter diese Art von Migration 2008 weit über die Hälfte aller Wanderungsbewegungen.
fkl (Quelle: sda)
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