Samstag, 12. Juni 2010 / 17:52:19
Atom-Chips im Flatscreen-TV und Smartphone
Chip-Gigant Intel setzt auch in Zukunft voll auf die eigene Atom-Plattform, sowohl bei mobilen als auch stationären Geräten.
Wie Hannes Schwaderer, Geschäftsführer von Intel Deutschland, in Hamburg erklärte, seien die universell einsatzbaren Atom-Prozessoren demnächst auch in ganz anderen Geräten als Netbooks und Nettops zu finden. Auch über die technische Weiterentwicklung gab Schwaderer Auskunft.
So sollen in Zukunft auch Smartphones durch den Atom-Chip vollwertige PC-Technik bekommen, wenn es nach Intel geht. Dafür müssen die Chips allerdings noch kleiner und stromsparender werden. Aus diesem Grund wird der Atom-Prozessor in Zukunft weiter verkleinert, die Entwicklung arbeitet derzeit daran, den Prozessor in 22-Nanometer-Technologie zu fertigen.
Stomverbrauch soll sinken
Der Stromverbrauch soll ebenfalls weiter sinken, das grosse Ziel für Intel liegt bei einer Energieaufnahme von nur 400 Milliwatt. Derzeit werden Handys meist von ARM-Chips von Intel-Konkurrenten wie Qualcomm, Marvell, Freescale und Texas Instruments angetrieben.
Neben den mobilen Rechnern sollen aber demnächst vor allem Geräte der Kategorie Consumer Electronic, also vor allem Fernseher und Set-Top-Boxen, mit Atom-Kraft betrieben werden. Um das Internet am TV näher an das PC-Gefühl anzugleichen und nicht auf umständliche Widget-Oberflächen setzen zu müssen, werden laut Schwaderer auch Fernsehgeräte mit Atom-Chips bestückt werden.
In Set-Top-Boxen sollen ebenfalls Atom-Prozessoren den Takt angeben. Das ist vor allem sinnvoll, um den teuren Fernseher nicht bei jedem Technologie-Sprung austauschen zu müssen, sondern nur die günstigere Zusatz-Box, die die Technik beinhaltet.
Autos mit Atomprozessoren
Mit den beiden grossen Automobilkonzernen BMW und Mercedes Benz hat Intel zudem weitere Partner gewonnen, die die Verbreitung der Atom-Plattform auf ganz neue Geräte ausdehnen.
Ab 2012 sollen Auto-Modelle der beiden Hersteller in Serie gehen, die in der Fahrzeugelektronik und dem Entertainment mit Atom-basierten Systemen ausgerüstet werden. Insgesamt zieht Intel also viel Profit aus dem kleinen Chip, der sich immer mehr zum «Schweizer Messer der Prozessoren» entwickelt.
Steffen Herget (Quelle: teltarif.ch)
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