Freitag, 11. Juni 2010 / 07:29:22
Ölkatastrophe ist schlimmer als erwartet
Washington - Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat offensichtlich deutlich grössere Ausmasse als bisher angenommen: Die US-Behörden gehen nach eigenen Angaben inzwischen davon aus, dass täglich bis zu 40'000 Barrel Öl (6,4 Millionen Liter) ins Meer fliessen.
«Die niedrigste auf wissenschaftlichen Analysen beruhende Schätzung liegt bei 20'000 Barrel, die höchste glaubwürdige um die 40'000 Barrel», sagte die Vorsitzende einer von der Regierung wegen der Katastrophe eingesetzten Expertengruppe, Marcia NcNutt.
Damit tritt aus dem Leck im Golf von Mexiko deutlich mehr Öl aus als bisher angenommen: Bisher war die Expertengruppe von 12'000 bis 19'000 Barrel pro Tag ausgegangen, die ins Meer fliessen.
Beschleunigte Überbrückungszahlungen
BP kündigte unterdessen an, seine Überbrückungszahlungen an geschädigte Bürger und Unternehmen an der Golfküste beschleunigen zu wollen. Angesichts der Finanznot der Betroffenen wolle BP sein System der Auszahlungen straffen und benötigte Gelder schneller überweisen, sagte eine Sprecherin des US-Krisenstabs in Washington.
Regierungsvertreter hätten bei einem Treffen mit dem BP-Management am Mittwoch ihre «drängende Sorge vor dem langsamen Tempo» der Auszahlungen übermittelt. Die BP-Vertreter hätten daraufhin einem «beschleunigten Prozess» zugestimmt.
BP hatte bereits vor Wochen angekündigt, alle «legitimen Forderungen» von Geschädigten der Ölpest begleichen zu wollen. Der Konzern entschädigt jene Bewohner der Küstengebiete, die durch die Ölpest Einkommenseinbussen erleiden. Zuletzt mehrten sich aber die Klagen von Betroffenen, dass das Geld zu langsam eintreffe.
ade (Quelle: sda)
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