Montag, 7. Juni 2010 / 07:17:30
Tokios Börse auf Talfahrt - Nikkei sinkt um 4 Prozent
Tokio - Die Furcht vor einem Übergreifen der europäischen Schuldenkrise auf Ungarn hat die Aktienmärkte in Fernost in die Tiefe gerissen. Zudem schürten die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag Sorgen um die Erholung der Weltwirtschaft.
Der Euro fiel zeitweise unter 1,19 Dollar und damit auf seinen tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Die Anleger flüchteten sich erneut in sichere Häfen wie Gold.
Wie zum Wochenschluss in den USA gingen auch an den asiatischen Börsen alle Indizes in die Knie: Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte rauschte 3,8 Prozent in den Keller auf 9520 Punkte und erlitt damit seinen grössten prozentualen Tagesverlust seit März 2009. Der breiter gefasste Topix büsste 3,5 Prozent auf 859 Zähler ein.
Auch die übrigen Märkte mussten kräftige Verluste hinnehmen. In Taiwan stürzten die Aktien von Hon Hai 5,6 Prozent ab. Das Unternehmen hatte zum zweiten Mal binnen weniger Tage eine Lohnerhöhung für die Arbeiter bei seiner von einer Selbstmordserie erschütterten China-Tochter Foxconn angekündigt.
Die US-Arbeitsmarktzahlen hätten das veranschaulicht, was einige bereits seit längerem vermuteten: Die Erholung der US-Wirtschaft könnte sich verlangsamen, sagte Analyst Hiroaki Osakabe von Chibagin Asset Management. «Und dann vermischt sich dies mit Anzeichen, dass die Schuldenkrise in der Euro-Zone tiefe Wurzeln hat. Beides kombiniert heizt Verkäufe an.»
Ungarische Regierungsvertreter hatten zudem am Freitag die Finanzmärkte mit Aussagen geschockt, es könne in dem osteuropäischen EU-Land zu einer Krise wie in Griechenland kommen. Am Wochenende erklärte die Regierung in Budapest, diese Einschätzung sei übertrieben.
sl (Quelle: sda)
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