Donnerstag, 20. Mai 2010 / 07:40:05
Erstmals Öl an US-Küsten gespült
Venice - Einen Monat nach der Explosion der Bohrinsel «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko ist erstmals Schweröl an der US-Küste angekommen. Im Bundesstaat Louisiana wurde dickflüssiges Schweröl angespült und in die empfindlichen Sumpfgebiete des Marschlandes getrieben.
«Der Tag, den wir alle befürchtet haben, ist heute eingetreten», sagte der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, im Fischereihafen von Venice in der Nähe von New Orleans. An einigen Stellen sei die Ölschicht mehrere Zentimeter dick. Es sei zu erwarten, dass noch mehr Schweröl an die Küste geschwemmt werde.
Bislang waren an den Küsten der Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama nur einzelne Ölklumpen aus dem Bohrloch der gesunkenen Plattform «Deepwater Horizon» angeschwemmt worden. Der Ölteppich breitet sich durch starke Strömungen im Golf von Mexiko jedoch ungehindert aus.
Öl treibt nach Florida
Satellitenbilder der europäische Raumfahrtbehörde ESA zeigten, dass das Öl inzwischen durch den sogenannten «Loop Current» Richtung Florida getrieben wird.
Das schlimmste Szenario ist nach Angaben von Wissenschaftlern, dass das Öl Florida schon in sechs Tagen erreichen könnte. Anschliessend könnte die gewaltige Meeresströmung den Ölfilm weiter bis zur Inselgruppe der Florida Keys, an die Ostküste der USA, nach Kuba und sogar in den Golfstrom spülen.
Angesichts der zunehmenden Gefahr informierten die USA inzwischen auch Kuba über die sich ausbreitende Ölpest. Nach Angaben des Aussenministeriums in Washington gab es bereits erste Gespräche über die neuesten Entwicklungen. Seit 1961 gibt es keine diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba.
bert (Quelle: sda)
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