Samstag, 15. Mai 2010 / 15:26:25
«Schwierigste Situation seit dem 2. Weltkrieg»
Berlin - EZB-Präsident Jean-Claude Trichet fordert eine bessere Überwachung der Wirtschaftspolitik in Europa. «Wir brauchen verbesserte Strukturen, um Fehlverhalten vorzubeugen und zu sanktionieren», sagte er.
Dazu gehöre die effektive Umsetzung gegenseitiger Kontrolle und wirksame Sanktionen bei Verstössen gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt, führte der EZB-Präsident im Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» aus, das am Samstag vorab veröffentlicht wurde.
Man befinde sich «zweifelsohne» noch immer «in der schwierigsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg, vielleicht sogar seit dem Ersten», sagte Trichet. «Wir erlebten und erleben wirklich dramatische Zeiten», wurde der Präsident der Europäischen Zentralbank weiter zitiert.
Trichet betonte, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer jüngsten Entscheidung Staatsanleihen zu kaufen, völlig unabhängig gehandelt habe. Der Eindruck, dass die EZB von den Regierungschefs zum Handeln gedrängt wurde, sei «Unsinn». Die Zentralbank höre nicht auf die «Empfehlungen» der Regierungen, Märkte und Tarifparteien.
fkl (Quelle: sda)
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