Samstag, 8. Mai 2010 / 08:40:07
Die Metallglocke erreicht den Meeresgrund
Miami - Mit Hilfe von Robotern versuchen Ingenieure des Öl-Konzerns BP eine Art Metallglocke auf das sprudelnde Bohrleck im Golf von Mexiko zu stülpen. Die 100 Tonnen schwere und vier Stockwerke hohe Konstruktion wurde auf den Meeresboden abgesenkt.
Der Öl-Riese hofft, dass das Öl ab der kommenden Woche durch einen Trichter aufgefangen werden kann. In den nächsten drei bis vier Tagen sollen die Anschlüsse hergestellt werden, um das in 1600 Metern Tiefe ausströmende Öl auf Tankschiffe zu pumpen.
Der Öl-Teppich könnte einem Experten zufolge jedoch bereits grösser sein als der durch den Untergang der «Exxon Valdez» verursachte im Jahr 1989. Diese Umweltkatastrophe gilt als die schlimmste ihrer Art in der US-Geschichte.
Fünfmal so grosser Ausfluss
Die bisherigen Schätzungen seien viel zu konservativ, sagte der Meeresforscher Ian MacDonald von der Florida State University. Nach Auswertung von Luftaufnahmen sei der Ausfluss rund fünfmal so gross wie bislang angenommen. Bisherige Schätzungen gehen von mindestens 795'000 Litern pro Tag aus.
Nach dem Untergang einer Bohrinsel vor zwei Wochen hatte ausgetretenes Öl erstmals die Strände einer vorgelagerten Insel bei New Orleans erreicht.
fkl (Quelle: sda)
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