Mittwoch, 21. April 2010 / 15:09:25
Nein zu Endlager in Schaffhausen bestätigt
Schaffhausen - Ein Endlager für radioaktive Abfälle würde die Entwicklung von Wirtschaft und Bevölkerung in Schaffhausen markant schwächen. Zu diesem Ergebnis kommt die erste wissenschaftliche Studie zu sozio-ökonomischen Langzeitwirkungen.
Der Schaffhauser Regierungsrat, der die Studie in Auftrag gegeben hat, sieht sich damit in seiner ablehnenden Haltung bestätigt. Ein Endlager im Zürcher Weinland oder im Südranden hätte Auswirkungen auf Schaffhausens Zentrum, «auf den Motor der Region», wie Regierungspräsident Erhard Meister vor den Medien sagte.
Die Studie hat sowohl den möglichen Standort für hochradioaktive Abfälle (HAA) im Zürcher Weinland, als auch jenes für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) im Südranden untersucht. Beide Standorte liegen nur wenige Kilometer von der Agglomeration Schaffhausen entfernt, wo sich rund 80 Prozent der Bevölkerung und Arbeitsplätze befinden.
Entwicklung stark gebremst
Die Auswirkungen beider Standorte sind ähnlich. Das Image des Kantons würde beeinträchtigt und seine Entwicklung stark gebremst, heisst es in der Studie. Bis in rund 50 Jahren würden dem Kanton jährlich 15 bis 33 Millionen Franken Steuererträge entgehen. Die Bevölkerung würde um 2000 bis 5000 Personen abnehmen und es gäbe 1000 bis 2000 Arbeitsplätze weniger, als ohne Endlager.
Untersucht hat die Studie sowohl die unmittelbaren Effekte, wie Aufträge, Arbeitsplätze und Güterverkehr, als auch die mittelbaren, zu denen die veränderte Wahrnehmung des Kantons als Wohn- und Betriebsstandort oder als Tourismusregion gehören.
ade (Quelle: sda)
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