Baikonur - Unter Jubelrufen und Applaus ihrer Angehörigen sind zwei russische Kosmonauten und eine US-Astronautin vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur zur Internationalen Raumstation ISS gestartet.
Die Sojus-Rakete hob wie geplant um 06.04 Uhr MESZ von der Abschussrampe in der kasachischen Steppe ab. Die Kapsel soll am Sonntag an der ISS andocken, die Mission ist auf sechs Monate angesetzt.
Nach Angaben der Flugleitung trat die Rakete zehn Minuten nach ihrem Start in die Erdumlaufbahn ein. Kurz nach dieser Ansage brachen die Familien der Besatzung, die den Start von einer Plattform in einem Kilometer Entfernung beobachteten, in Jubel aus.
«Das war ein wundervoller Start und eine grossartige Vorbereitung durch das Bodenteam», sagte William Gerstenmaier von der NASA der Nachrichtenagentur AFP.
Sechs Monate im All
Die Kosmonauten Alexander Skworzow und Michail Kornjenko sowie die US-Astronautin Tracy Caldwell-Dyson sollen ein halbes Jahr auf der ISS bleiben.
Für die beiden 43 und 49 Jahre alten Männer ist es der erste Flug ins All, Caldwell-Dyson flog bereits 2007 an Bord der Endeavour zur ISS. Kornjenko wird auf der ISS seinen 50. Geburtstag feiern.
Erdbebenvorhersage
Im Rahmen der Mission soll das Team Möglichkeiten untersuchen, Erdbeben vorherzusagen. Zwar sei es nicht möglich, aus dem All Beben zu beobachten, sagte Kornjenko am Donnerstag an einer Pressekonferenz. Jedoch könnten Anzeichen wie etwa umherfliegende energiegeladene Partikel auf Erdbeben schliessen.
Ausserdem soll die Gruppe das nicht mehr richtig funktionierende Wasseraufbereitungssystem an der ISS reparieren.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Wegen der tödlichen Anschläge auf die Moskauer U-Bahn am Montag herrschten in Baikonur erhöhte Sicherheitsbestimmungen. Rings um die Startrampe patrouillierten bewaffnete Spezialkräfte des Innenministeriums.
Am Montag soll die US-Raumfähre Discovery mit sieben Astronauten an Bord zur ISS starten. Die NASA will ihre Shuttle-Flotte bis Ende des Jahres endgültig ausser Betrieb nehmen. Die Fahrten ins All sollen dann künftig vollständig die russischen Sojus-Raketen übernehmen.
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