Freitag, 12. März 2010 / 17:47:39
Postfinance: Schlechte Nachricht für Sparer
Zürich - Die Postfinance senkt auf Anfang April die Zinsen, die sie auf Sparguthaben und 3.-Säule-Konten gewährt. Damit nähert sich der Finanzdienstleister der Post etwas den Konditionen an, welche die meisten Banken den Sparern gewähren.
Für auf Deposito-Konten liegenden Gelder senkt Postfinance den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte, wie aus einem Communiqué hervorgeht. Er beträgt neu 0,75 Prozent respektive 1,25 Prozent auf übers Internet verwaltete Konten. Auf Vorsorgekonten der 3. Säule werden fortan 2,25 Prozent Zins gutgeschrieben.
Die Postfinance zahlt damit aber weiterhin deutlich höhere Zinsen als viele andere Banken und Spardienstleister. So zahlen die Grossbanken und die Zürcher Kantonalbank auf Sparguthaben 0,5 Prozent Zins, der Verband der Raiffeisenbanken empfiehlt seinen Instituten für Spargelder ein Zinssatz von 0,25 Prozent.
Hohe Sparzinsen nur aus Marketing-Überlegungen
Bei den 3.-Säulen-Konten ist der Zinsunterschied zwischen der Postfinance und anderen Banken ähnlich, und nur einzelne Anbieter bieten gleich hohe Zinsen wie das Tochterunternehmen der Post.
Marc Weber, Anlage-Experte beim VZ Vermögenszentrum, schätzt den Durchschnittszins, der derzeit in der Schweiz auf Sparkonten gewährt wird, auf 0,25 Prozent. Die Zinssenkung der Postfinance ist für ihn nicht überraschend: Die Institute mit relativ hohen Sparzinsen gewährten solche aus Marketing-Überlegungen, auf dem Markt erwirtschaften liessen sich diese derzeit nicht.
Träge Zinsen
«Das tiefe Zinsniveau dauert nun schon lange an, weshalb Postfinance gezwungen sein dürfte, die Zinsen zu senken», sagte Weber. Die Postfinance begründete ihre Zinssenkung in ihrer Mitteilung denn auch damit, dass es immer schwieriger werde, ihre Kundengelder mit vertretbarem Risiko gewinnbringend anzulegen.
Sparer dürfen denn auch nicht damit rechnen, dass die Zinsen auf Sparkonten schnell wieder ansteigen werden. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die Sparzinsen sehr träge seien, erklärte Weber im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.
fest (Quelle: sda)
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