Montag, 1. März 2010 / 07:48:50
Aufräumen nach dem Orkan «Xynthia» - 60 Tote
Rennes/Madrid/Lissabon - Mehr als 60 Tote in Westeuropa und Schäden in Millionenhöhe: Die Bilanz nach dem Orkantief «Xynthia» fällt verheerend aus. Der schwerste Sturm der letzten zehn Jahre riss allein in Frankreich mindestens 50 Menschen in den Tod.
Bis zu 180 Stundenkilometer schnelle Böen rasten am Sonntag auch über andere westeuropäische Länder. Sieben Menschen kamen in Deutschland ums Leben. Unter ihnen ist ein zweijähriger Bub im Bundesland Hessen, der vermutlich von einer Windböe in einen Fluss geweht wurde und ertrank.
Vier Todesopfer wurden aus Nordspanien und Portugal gemeldet. In Belgien wurde ein Mann im Garten von einem Baum erschlagen.
Am Montag normalisierte sich die Lage langsam. Überall wurden demolierte Autos abgeschleppt und kubikmeterweise Holz, herausgerissene Verkehrsschilder und herabgestürzte Dachziegel aufgeräumt.
Sarkozy geschockt
Besonders schlimm war «Xynthia» über die französische Atlantikküste hereingebrochen. Staatspräsident Nicolas Sarkozy zeigte sich geschockt, als er die Verwüstungen und die Leichen sah: «All diese Menschen, die ertrunken sind, das ist niederschmetternd.»
Das Drama sei «nicht hinnehmbar», betonte Sarkozy beim Besuch im stark beschädigten Ort L'Aiguillon-sur-Mer. «Wir müssen uns fragen, wie in Frankreich im 21. Jahrhundert Familien im Schlaf überrascht werden und in ihrem Haus ertrinken können.»
Immer noch über 170'000 Haushalte ohne Strom
Sarkozy kündigte Hilfen in der Höhe von drei Millionen Euro an. Er will zudem die betroffenen Regionen zu Katastrophengebieten erklären lassen, damit Versicherungen schneller Entschädigungen zahlen.
Einen Tag nach dem Unwetter waren am Nachmittag noch immer 172'000 französische Haushalte ohne Strom, wie der Stromnetzbetreiber ERDF mitteilte. Die Feuerwehr fuhr in den betroffenen Ortschaften mit dem Schlauchboot von Haus zu Haus und suchte nach weiteren Überlebenden.
fest (Quelle: sda)
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